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#118

Post by Dianchen »

Autor: Dianchen
Hauptcharaktere: Stevie, Grace, Claire and the Chippendales (hauptsächlich Alex, Dave und Marcus)
Inhalt: Der Titel sagt doch schon alles =)
Anmerkung: Ich hoffe, es fällt nicht allzu schwer, sich die Charas mal in einer ganz anderen Situation vorzustellen, die so rein gar nichts mit MLD zu tun hat….Grace und Claire sind nicht verwandt. Die drei Frauen kommen aus der Kleinstadt Golden Valley/Minnesota.
Raiting: K+
Spoiler: Nein
Chapter: noch offen
Geschrieben: 2010/2011
Disclaimer: Alle MLT Charaktere sind Eigentum von Nine Network, The South Australien Film Corporation and Millenium Televison. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 1
Die junge Frau betrat mit ihren Freundinnen die kleine Bar, die sich direkt in New York zwischen Central Park und Riverside Park auf der West End Avenue befand. Eigentlich wollten sich die drei Frauen einen schönen und ruhigen Urlaub gönnen. Nur hatten sie sich wohl den falschen Ort ausgewählt, um zu entspannen. New York war zu jeder Tages- und Jahreszeit belebter als wohl jede andere Stadt. Überall Menschen, Autos und viele bunte Lichter. Große Reklametafeln, die beinahe an jeder Ecke pompös über den Straßen prangten. Ja, ganze Filme konnte man wohl darauf schauen. Anfangs war es noch aufregend gewesen, da es etwas vollkommen Neues darstellte. Aber mittlerweile ging der jungen Frau selbst das Umschalten und Blinken der Ampeln auf die Nerven. Der Gestank von verbranntem Diesel und Gummi ließ ihren für gewöhnlich feinen Geruchssinn nicht zur Ruhe kommen. Sie sehnte sich mit jedem Tag zunehmend nach der so typischen Landluft einer beschaulichen Kleinstadt. Nach der Ruhe und nach den Sternen. Wenn sie nachts nicht schlafen konnte, saß sie oft vor der großen Fensterfront des Hotelzimmers und blickte hinauf in die Weiten des Universums. Doch die funkelnden Glanzpunkte blieben hier Nacht für Nacht aus. Nun stand sie also in dieser kleinen Bar mit ihren beiden besten Freundinnen. Wieso es ausgerechnet diese Bar sein sollte, war nicht schwer zu erraten. In der kleinen Bar, wo gerade mal fünfzig Menschen Platz hatten, wenn sie nicht wie die Ölsardinen aneinander kleben wollten, war an diesem Abend Ladys Night. Das hieß, dass an diesem Tag nur Damen Zutritt hatten und es war voll. Zu voll, wie Stevie feststellte.
Claire und Grace wollten ihr einfach nur eine Freude an ihrem besonderen Tag im Jahr machen. Denn heute war ihr Geburtstag. Ihr Dreißigster. Dass sie jedoch so gar keinen Gefallen an nackter Männerhaut fand, behielt sie lieber für sich. Sie wollte ihren Freundinnen ja schließlich nicht den Spaß verderben.

Die kleine Bar war um diese Zeit schon gut besucht, dabei ging die Show doch erst in drei Stunden los. Jedoch war es gut, dass die drei Frauen schon jetzt hier auftauchten, denn sonst würden sie wohl an der Türe stehen müssen. So konnten sie sich wenigstens noch einen Tisch ergattern, der zwar etwas abseits gelegen, aber dennoch ein richtiges Juwel war. Die Freundinnen hatten eine perfekte Sicht auf die kleine Bühne und wenn sie sich anstrengten, dann konnten sie sogar hin und wieder einen Blick in die Garderobe der Stripper werfen. Allerdings nur wenn die Türe, die die Bar zu dieser abschottete, aus ihrer Verankerung gerissen wurde.
Die Frauen saßen noch nicht lange an ihrem Tisch, als auch sofort schon der erste Mann auf sie zugeeilt kam. Mit einem durchdringenden Blick musterte Grace den hochgewachsenen, braungebrannten Adonis und setzte ihr charmantestes Lächeln auf.
„Ladies“, begann der dunkelhaarige Mann zu sprechen. Grace schluckte schwer. Dieser Typ sah nicht nur verteufelt gut aus, er besaß auch eine Stimme. Grace schüttelte innerlich mit dem Kopf. Natürlich hatte er eine Stimme. Sie kicherte leicht. Noch immer ruhten ihre blauen Augen auf seinem muskulösen Körperbau und wanderten von dem Sixpack, welches seinen wunderbaren Bauch zierte, weiter hinauf zu seiner schon beinahe stählernen Brust. Die junge Frau konnte sich gar nicht satt sehen. Ihr Blick glitt weiter in die Richtung seines Gesichtes. Unterwegs entdeckten ihre Augen eine schwarze Fliege, die sich zart um seinen von Muskeln übersäten Hals schmiegte. In dem Gesicht des jungen Schönlings angekommen, blickten sie zwei wundervoll grün leuchtende Augen an. Wow, dachte Grace nur bei sich und musste zum wiederholten Mal schwer schlucken. Was für ein Kontrast diese braungebrannte Haut zu seinen Augen darstellte, war ihr noch nicht mal in ihren Träumen untergekommen.
„Was darf ich euch zu Trinken bringen?“
Die drei Freundinnen bestellten zur Feier des Tages ausnahmsweise mal eine Flasche Sekt. Für den Anfang zumindest. Normalerweise waren sie eher die Biertrinker. Aber heute Abend war es etwas anderes. Außerdem machte es sich nicht so gut mit Bier auf einen Geburtstag anzustoßen.
Der Kellner schwang sein knackiges Hinterteil, welches in eine hautenge pechschwarze Hotpants gesteckt war, wieder in die Richtung der Theke. Grace blickte ihm noch ewig hinterher und musste ihren Stuhl sogar auf Kippe stellen, damit sie noch lange in den Genuss kam, auf diesen leckeren Popo zu schauen.
„Grace!“, kam es von Claire und Stevie wie aus einem Mund. „Wir müssen ja nicht gleich wieder den besten Eindruck hinterlassen“, führte Stevie noch weiter aus, was auch ihre Freundin Claire in dem Augenblick wohl dachte. Die Rothaarige schüttelte leicht verständnislos mit dem Kopf. Grace war doch wirklich unverbesserlich. Seit der High School ließ sie keine Gelegenheit aus, sich auf die Suche nach dem perfekten Mann zu machen. Grace Kingston war nicht eine von den Frauen, die ihr Aussehen zu ihrem Vorteil nutzten. Jedoch ließ sie es sich allerdings nie nehmen, die Männer scharenweise um den Verstand zu bringen. Zwar musste man sie erst besser kennen lernen, um mit ihrer unbändigen Art umgehen zu können, aber wenn man durch ihre Fassade erst einmal hindurch gedrungen ist, dann musste man sie einfach nur sehr gern haben.
„Was denn?“, gab die Blondine unschuldig zu verstehen. „Wir sind doch keine Nonnen und gucken darf man doch schließlich. Außerdem wollten wir heute Spaß haben, schon vergessen?“ Grace grinste schief in die Richtung der beiden Freundinnen. Ganz besonders galt dies allerdings Stevie. Grace war sich nur allzu bewusst, wie sehr die Rothaarige solche Bemerkungen verabscheute. Stevie war seit Wochen schon nicht mehr darauf aus gewesen unter Leute zu gehen und schon gar nicht war sie von der Idee ihrer Freundinnen begeistert, ihren Geburtstag in irgendeiner Bar zu feiern, in der es lauter hysterische Weiber kaum erwarten konnten, dass irgendwelche wildfremde Typen sich vor ihnen die Kleider vom Leibe rissen.

Grace hielt sich dezent verlegen die Hand vor den Mund, um so ihr Kichern vor Stevie zu verstecken. Der Freundin war so schon nicht wohl bei der Sache. Was sollte das dann erst werden, wenn es endlich soweit war und die Stripper kamen. Claire vernahm genauso wie Stevie dass Kichern der Blondine. Sie verdrehte ihre blauen Augen und strafte Grace mit einem ermahnenden Blick. Wenn sie so weiter machte, dann würde sie noch alles verraten, ehe die Show überhaupt begonnen hatte.
„Was kicherst du denn so?“, fragte Stevie. Irgendetwas stimmte mit Grace doch ganz und gar nicht. Die Sache schien der Rothaarigen überhaupt nicht geheuer. Zumal Claire auch so merkwürdig war. So ruhig verhielt die Brünette sich sonst nicht. Stevie richtete nun ihre braunen funkelnden Augen zur anderen Freundin und musterte die Frau zur rechten Seite eingehend, wie zuvor schon Grace. Was zum Henker noch mal ging denn hier vor sich?
„Ach komm schon Steves, jetzt sei doch nicht so… komisch. Wir hatten doch ausgemacht, dass wir heute kein Trübsal blasen wollen.“ Grace setzte ihren treuesten Hundeblick auf und kratzte Stevie wie eine schnurrende Katze an ihrem linken Unterarm.
„Ich bin überhaupt nicht… komisch“, verteidigte Stevie sich energisch. Diese Aussage fing ihr das nächste leise Lachen ein. Sofort schnellte der Kopf der Rothaarigen wieder zur anderen Seite herum und sie sah nun Claire aus zusammengekniffenen Augen an.
„Was gibt es denn da zu lachen?“
„Nichts“, entgegnete Claire mit einem Grinsen auf den Lippen. Dabei schüttelte sie vehement mit dem Kopf. Wenn das so weiter ging, dann hätten die drei Freundinnen ganz sicher einen amüsanten Abend, so wie Stevie drauf war.
„Entspann dich doch mal Stevie!“ Claire hatte noch immer dieses fiese Grinsen im Gesicht zu kleben. „Schließlich haben wir doch etwas zu feiern und sind nicht auf einer Beerdigung eingeladen, wo jeder mit einem hängenden Gesicht herum läuft.“
„Ja, ja schon gut“, gab Stevie trotzig zurück und verdrehte dabei ihre braunen Augen. Sie hatte doch von vornherein gesagt, dass der heutige Tag eine ganz schlechte Idee sei, sich zu amüsieren. Immerhin steckte sie schon seit Wochen in leichten Depressionen, die nicht besser wurden, je näher ihr Dreißigster rückte. Noch dazu wurde Stevie in dieser äußerst kritischen Phase nach fünf Jahren von ihrem Typen verlassen. Auch wenn Grace und Claire die Jahre über nur darauf warteten, dass Kane das Weite suchte, waren die beiden Freundinnen zutiefst erschüttert, als er nach der langen Zeit dann tatsächlich verschwunden war. Stevie nahm die Sache doch schwerer, als vorher angenommen. Was sicher auch damit zusammenhing, dass fünf Jahre eine lange Zeit sind, die man nicht so einfach vergessen konnte.
Die Rothaarige seufzte hörbar laut und rollte mit den Augen. Irgendwie schien sie an diesem Tag noch schlechter drauf zu sein, wie eh schon die Wochen davor. Das musste sich unbedingt ändern. Also sprang sie plötzlich kurzerhand von ihrem Stuhl auf.
„Ich geh mir eben mal den Lidstrich nachziehen“, sagte sie zuckersüß mit klimpernden Augen und tapste mit ausgestecktem Arm, über dem ihre Handtasche baumelte, in Richtung der Waschräume. Claire und Grace sahen sie entgeistert an und brachen beim Anblick von Stevies galantem Abgang in schallendes Gelächter aus. Als die Freundin dann schließlich außer Sicht- und Hörweite war, steckten sie sofort wie zwei Teenager die Köpfe zusammen und besprachen noch einmal alle Einzelheiten für die kommende Show mit deren Überraschung für Stevies Geburtstag.
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#119

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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 2
Stevie schlängelte sich durch die Menschenmenge hinüber zur anderen Seite. Immer wieder schüttelte sie mit dem Kopf. So viele quasselnde und gackernde Weiber auf einem Haufen, die sich durcheinander in einer Lautstärke unterhielten, dass ihr schon der Kopf schwirrte. Am Liebsten würde sie auf der Stelle kehrt machen und aus dieser Bar flüchten. Das jedoch brachte sie nicht übers Herz. Sie hatte ihren Freundinnen versprochen, es wenigstens zu versuchen, etwas Spaß zu haben. Auch wenn die Rothaarige absolut nicht in der Verfassung dazu war, wollte sie es unbedingt. Der alten Zeiten willen. Immerhin ging es ja früher auch. Wie viel Spaß die drei Frauen stets zusammen hatten, wenn sie gemeinsam durch die Clubs zogen. Hatten sie erst einmal einen Annehmbaren gefunden, blieben sie bis zum Feierabend. Nur um sich dann den nächsten zu suchen und dort auch wieder auf die Schließung zu warten. So zogen die Frauen mindestens zwei Mal im Monat seit dem gemeinsamen Schulabschluss durch sämtliche Bars und Clubs und genossen ihr Beisammensein in vollen Zügen.

Stevie war so in ihren Gedanken versunken und schwelgte schmunzelnd in ihren Erinnerungen, dass sie gar nicht mitbekam, wie sie schon auf der anderen Seite der kleinen Bar angelangt war. Die Theke befand sich nun direkt vor ihrer Nase. Gerade in diesem Moment drehte sich jemand mit Getränken in beiden Händen herum, um diese fortzuschaffen, als die Person mit Stevie zusammenstieß. Die Getränke ergossen sich auf ihrer Kleidung und die Rothaarige spürte ein unangenehmes Gefühl auf ihrer Haut. Erschrocken blickte sie an sich herunter und rieb mit einer Hand über die nassen Stellen.

„Verdammter Mist!“, rief Stevie aufgebracht aus. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Nicht schon genug, dass sie die ganze Zeit in einer miesen Stimmung feststeckte. Nun kam auch noch dieses Dilemma hinzu. Wütend hob sie ihren Blick und wollte schon ordentlich Luft holen zum Wettern, als sie in zwei stahlblaue Augen sah. Für einen Moment vergaß Stevie, weswegen sie eigentlich so aufgebracht war. Erst, als die sanfte Stimme des Mannes ertönte, kehrte Stevie wieder in die Wirklichkeit zurück.
„Tut mir furchtbar Leid!“, sagte er und drehte sich schnell zur Bar herum, um die fast leeren Gläser aus seinen Händen auf dem Tresen abzustellen.
„Schon gut. Sie können ja nichts dafür. Ich hätte eben besser aufpassen müssen, wo ich hinlaufe“, sagte die Rothaarige mit einer sanften Stimme.
Der Mann ihr gegenüber streckte Stevie die Hand entgegen, nachdem er sie fein säuberlich an seiner hellblauen, verwaschenen Jeans getrocknet hatte.
„Ich bin Alex“, stellte er sich dann vor und legte seine Hand in die Ihre. Ein Lächeln lag in seinem Gesicht und machte ihn wohl noch unwiderstehlicher, als es seine Augen schon taten.
Stevie stand vor dem hochgewachsenen Mann wie hypnotisiert. Sie wollte etwas sagen, aber irgendwie fiel ihr seltsamerweise nicht ein was genau. Sie schluckte schwer.
„Darf ich Sie zu einem Drink einladen? So als Wiedergutmachung?“
Geistesabwesend nickte Stevie und ehe sie sich versah, war Alex aus ihrem Blickfeld verschwunden. Verwirrt blickte die Rothaarige um sich. Wo war er denn auf einmal hin? Etwas enttäuscht drehte Stevie sich ein Mal um die eigene Achse. Dann noch ein Mal und noch ein Mal. Aber nirgends war eine Spur von ihm zu sehen. Grund genug für Stevie wieder Klarheit zu bekommen. Also ging sie nun doch dorthin, wo sie eigentlich ursprünglich hin wollte, in den Waschraum. Dort betrachtete sie sich noch einen Moment im Spiegel und wieder drifteten ihre Gedanken ab. Diese Augen…dieses Lächeln…dieser unglaublich männliche Duft…

Heftig schüttelte die Rothaarige mit dem Kopf. So schnell, wie er verschwunden war, ist er sicher nur ein Streich ihres Unterbewusstseins gewesen. Absolute Fantasie. Nur, wieso konnte sie sich dann an jede noch so kleine Einzelheit erinnern? Stevie seufzte tief. Sie brauchte jetzt ganz dringend wohl einen Temperaturwechsel. Wieder setzte sich ihr Blick auf dem Spiegelbild fest. Die Augen wanderten hinunter zu ihrem weißen Top, welches sie trug. Die Rothaarige entdeckte den Fleck. Das kann doch gar kein Streich ihrer Fantasie gewesen sein. Wieder schüttelte sie mit dem Kopf. So wie sie nun aussah, konnte sie doch nicht den ganzen Abend herumlaufen. So beschloss sie, beim Blick auf die Uhr, dass ihr noch genügend Zeit blieb, um auf schnellstem Wege zum Hotel zurückzukehren. Sie musste sich frische Klamotten anziehen. Der Biergestank war ja nicht auszuhalten. Außerdem wer weiß, vielleicht würde sie ja doch wieder auf Alex treffen…

Grace und Claire besprachen zur gleichen Zeit den weiteren Ablauf und als alles beinahe geklärt war, kam einer der Männer des heutigen Abends zu den beiden Frauen an den Tisch. Wenn Grace geglaubt hatte, dass es nichts Schöneres anzusehen gab, als der Kellner, der die Getränke für die drei Freundinnen servierte, dann hatte sie sich aber getäuscht.
Noch viel schöner und weitaus aufregender war dieses Bild von einem Mann, welcher nun direkt vor ihr am Tisch stand und grinste. Trotz, dass dieser braungebrannte Schönling mit seinem Körper noch in einer dunkelblauen Jeans und einem eng anliegenden weißen Shirt steckte, konnte man seinen durchtrainierten Body gut erkennen. Es stellte sich heraus, dass dieser gutaussehende Mann Marcus hieß und eben einer der Männer von den heißbegehrten Strippern war.

Grace und Claire beschrieben Stevie genau, damit für die Show mit dessen Überraschung für die Freundin auch nichts mehr schief gehen konnte. Was aber noch weitaus interessanter für die Freundinnen schien, wie sah der Auserwählte für Stevie wohl aus. Marcus hatte den Frauen eben noch eine Autogrammkarte dagelassen, damit sich die Frauen auch ein genaues Bild machen konnten. Beim Blick auf die Karte konnte man feststellen, dass eigentlich jeder Typ Mann präsent war. Von Dunkelhaarig über Rothaarig bis hin zu Blond war alles vertreten, was das Herz begehrt. Auch wenn für diesen Abend nur eine kleine Auswahl der Männer zu Verfügung stand, glaubten Grace und Claire den idealen Typ Mann für ihre Freundin schnell gefunden zu haben. Blond und wahnsinnig ausdrucksstarke Augen, noch dazu ein spitzbübisches Grinsen machten Dave zum Favoriten für Stevie. In der kleinen Bar wurde es von Minute zu Minute immer voller. Aber von der Rothaarigen war weit und breit nichts zu sehen und so langsam fragten sich die beiden Freundinnen, ob Stevie nicht doch letztendlich die Flucht ergriffen hat. Immer wieder blickten sie um sich und nervös auf die Uhr. Wenn die Rothaarige nicht bald auftauchte, dann würde sie vermutlich noch alles verpassen und dies wäre wirklich äußerst schade.

Das Licht wurde nun gedämmt und ein Raunen ging durch die Menge der Frauen. Auf der kleinen Bühne schob sich der Vorhang etwas zur Seite und ein Mann trat hindurch. Der erste Applaus, gefolgt von vereinzelten Pfiffen und kleinen Schreiern, nahm seinen Lauf. Der Mann begrüßte das zahlreich erschienende Publikum und kündigte unter tosendem Applaus die sechs Männer an, die er allesamt mit Namen vorstellte. Eine kleine Leinwand, die von der Decke etwas herunter hing, zeigte das dazugehörige Gesicht. Noch ein Mal betonte er kräftig, dass leider nicht alle der heißbegehrten Stripper für diese Show zur Verfügung stehen werden. Eben nur eine kleine Auswahl, die aber auch nicht zu verachten sei. Noch ein Mal konnte man Pfiffe und Applaus vernehmen, ehe der Mann wieder hinter dem Vorhang verschwand.

Gerade noch rechtzeitig traf Stevie wieder in der Bar ein und drängte sich durch die Massen hindurch, zurück zum Tisch, wo Grace und Claire sie schon sehnsüchtig erwarteten.
„Hab ich was verpasst?“ Stevie setzte sich eilig auf ihren Stuhl und grinste.
„Wo hast du dich denn die ganze Zeit versteckt? Wir waren beinahe soweit eine Vermisstenanzeige aufzugeben.“ Die beiden Frauen sahen ihre Freundin fragend an.
„Umgezogen hat sie sich“, stellte Claire fest.
„Wozu das denn?“, rief Grace aus.
Stevie rollte mit den Augen. Was war schon dabei, wenn sie nicht unbedingt die ganze Zeit in Mitten der hysterischen Weiber verbringen wollte. Zumal sie die Zeit für sich irgendwie auch gebraucht hatte, denn Alex wollte ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Noch immer war sie sich nicht wirklich sicher, ob er nun ein Streich ihrer Fantasie war oder eben nicht.
„Was ist das?“, fragte Stevie stattdessen, ohne auf die Frage von Grace einzugehen. Sie zeigte auf die Karte, die diese in der Hand hielt.
„Das, meine Liebe, sind die Männer, die uns heute den Abend versüßen werden“, gab Grace mit einem verträumten Blick und einem Grinsen zu verstehen. Sie reichte der Rothaarigen die Karte hinüber und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Stevie studierte sie eingehend. So viele Typen auf einem Haufen. Sie schüttelte mit dem Kopf. Sicher, die Männer sahen gar nicht mal so übel aus. Jedoch so wirklich vom Hocker hauten sie Stevie nicht unbedingt.
„Und? Was sagst du dazu?“, fragte Claire neugierig und auch Grace konnte die Reaktion der Freundin kaum noch erwarten.
„Was genau wollt ihr denn hören? Ich bin nicht so für Männer aus den Katalogen. Ich dachte, das wäre schon immer klar gewesen“, gab Stevie zur Antwort und seufzte.
„Schon klar, aber solche Durchschnittsmänner sieht man doch an jeder Ecke und diese Schnitten hier eben nicht.“
Grace konnte Stevie gar nicht verstehen. Ihr wollte es einfach nicht in den Kopf gehen, wie eine Frau bei solch einem Anblick von einem Mann nicht schwach werden konnte. Jedoch hatte sie keine Chance ihr Unverständnis noch weiter auszuführen, denn im nächsten Moment ertönte Musik aus den Boxen, die zur linken und rechten Seite der kleinen Bühne aufgestellt waren. Gebannt richteten sich alle Augenpaare nach vorne, wo sehnsüchtig die Männer erwartet wurden. Der Vorhang schob sich zur Seite, was wieder einmal mehr zur Folge hatte, dass die Frauen in der Bar lauter wurden und applaudierten. Dort standen also die Männer, die jedes Frauenherz schneller schlagen ließen. Mit dem Rücken zum Publikum drehte sich einer nach dem Anderen herum und die Tanz- und Showeinlage der Männer nahm seinen Lauf. Die Scheinwerfer rückten die Männer in ein vorteilhaftes Licht und nach und nach konnte man dann auch genau erkennen, wer welcher war.

Mit einem noch etwas verhaltenem Blick sah Stevie auf die Bühne und war gespannt, was der Abend mit dieser Showeinlage bringen würde. Viel Spaß malte sie sich für sich selbst allerdings nicht aus. Als jedoch aber das Spotlight auf einen der Männer, der ihr irgendwie bekannt vorkam, gerichtet wurde, blieb ihr beinahe das Herz stehen, ehe es anschließend in einem schnelleren Takt weiter schlug. Die Rothaarige beugte sich etwas zu ihren Freundinnen vor und stellte die Frage, die sie schon vorhin irgendjemanden stellen wollte.
„Da…“, sagte sie mühsam und merkte, wie ihre Stimme brach. Die beiden Frauen sahen Stevie erwartungsvoll an. Doch als nach einigen Sekunden noch immer nichts kam, legte Grace ihr eine Hand auf den Arm.
„Was genau ist denn da?“, neckte sie Stevie und lachte auf.
„Also doch. Ich glaube, Stevie hat es die Sprache verschlagen bei dem Anblick der Männer“, gab Claire zu und stimmte in das Lachen von Grace mit ein. Stevie sah abwechselnd von der einen Freundin zur Anderen und kniff dabei die Augen zusammen.
„Der Mann dort, seht ihr den auch? Er ist mir vorhin schon begegnet und ich glaubte, ich hätte mir das nur eingebildet“, gab Stevie aufgeregt zu verstehen. Jedoch konnte sie ihren Blick nicht von ihm lassen. Wieder lachten die Freundinnen auf und schüttelten mit dem Kopf.
„Sicher, da sind ganze sechs Männer auf der Bühne. Welcher genau ist dir denn begegnet?“
„Na da…ich meine ihn.“ Stevie zeigte mit dem Finger in die Richtung und hoffte, dass sie nun verstanden werden würde. Nur war dem leider nicht so und wieder lachten die beiden Frauen laut auf. „Alex“, rief sie aus und zeigte wieder auf die Bühne. Stevie seufzte. Wieso machte sie dieser Mann nur so fertig, dass sie noch nicht einmal in der Lage war, auch nur einen vollständigen und vernünftigen Satz auf die Reihe zu bekommen?

Der erste Song ging zu Ende und einer der Stripper griff sich das Mikro, um alle Frauen willkommen zu heißen. Er stellte noch einmal alle nacheinander vor und sprach dann von Stevie. Grace und Claire sahen Stevie an und grinsten beide über das ganze Gesicht. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war das wohl Alex. Im nächsten Moment hörten sie, wie Alex sich nach Stevie erkundigte und seine Augen wanderten in der Bar, auf der Suche nach ihr, umher, bis sein Blick auf den Tisch gerichtet war, wo die drei Freundinnen saßen. Versteckt gab Grace ihm ein Zeichen und zeigte mit dem Finger auf Stevie. Dann drehte Alex sich herum zu Dave und flüsterte ihm etwas zu, ehe wieder die Musik ertönte und die Männer sich zum Takt der Musik bewegten.
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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 3
Stevie musste zugeben, dass die Männer wirklich wahnsinnig toll aussahen und sich verdammt gut zum Takt der Musik bewegen konnten. Ihr Innerstes befand sich in dermaßen hohem Aufruhr, dass sie befürchtete, sie könnte sich durch die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht verraten. Die Augen der Rothaarigen ließen von der kleinen Bühne nicht mehr ab. Als einer dieser Männer sich von der Truppe auf der Bühne allerdings abseilte und direkt auf den Tisch der drei Freundinnen zusteuerte, wusste sie, dass sie in dieser Situation für gewöhnlich ihre Beine in die Hand genommen hätte und davon gelaufen wäre, wenn sie nicht vorher schon auf Alex getroffen wäre. Stevie blieb wie festgewachsen, vollkommen versteinert, auf ihrem Stuhl sitzen und wagte nicht einmal mehr Luft zu holen.

Sie war sich im Klaren darüber, dass dieser Mann nun unweigerlich auf sie zusteuerte und sich ihrer annahm. Allerdings war ihr bei dem Gedanken überhaupt nicht wohl. Sie hegte noch immer eine Abneigung gegen solche Veranstaltungen. Um den kommenden Minuten wenigstens gedanklich etwas entfliehen zu können, richtete die Rothaarige nun ihre Aufmerksamkeit auf die Freundinnen. Aus zu schmalen Schlitzen verengten Augen strafte sie jede der beiden Frauen mit einem bösen Blick.
„Das werdet ihr bitter bereuen“, zischte sie aus zusammengekniffen Lippen hervor. Als Reaktion jedoch erhielt Stevie nur lautes Gelächter der beiden Freundinnen. „Lacht ihr nur! Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!“
Der Mann, dessen Beine, wie die der anderen Fünf, in eine schwarze, seidenweiche Hose eingepackt waren und dessen muskulöser Oberkörper unter einem weißen, beinahe durchsichtigen, hautengen Shirt feststeckte, näherte sich währenddessen unaufhaltsam dem Tisch der drei Frauen. Stevie wurde immer mulmiger zumute und ihr Herz schlug beinahe schon so laut und kräftig, dass die anderen Frauen um sie herum es einfach hören mussten. Der blonde Mann kam nun mit einem breiten Grinsen bei den Freundinnen an. Er reichte Stevie die Hand und versuchte sie dazu zu bewegen, ihm auf die kleine Bühne zu folgen. Die Rothaarige jedoch dachte gar nicht daran und schüttelte vehement mit dem Kopf.
„Das ist übrigens Dave“, flüsterte Claire kichernd und fing sich sogleich wieder einen strafenden, bösen Blick von Stevie ein.

Dave hatte sich genau diese Reaktion schon gedacht. Es war eben immer das Gleiche mit den Damen. Oft hatten die Männer solch Überraschungen nicht. Aber wenn es dann doch mal in einer Show dazu kommen sollte, dann waren die meisten der auserwählten Damen so schüchtern und weigerten sich aufgrund der Blöße, der sie sich unmittelbar hingeben würden, mit auf die Bühne zu gehen und sich den kreischenden Weibern zur Schau zu stellen. Diese Frauen kamen damit nicht zurecht, dass die stierenden Augenpaare der anderen unter dem überwiegend weiblichen Publikum neidisch auf ihre Person gerichtet waren. Dafür hatten sich die Männer eine Taktik ausgedacht, die beinahe immer zum Erfolg führte. Man musste ihnen einfach nur das Gefühl vermitteln, sie seien in einem dunklen Raum und um sie herum niemand weiter. Keine andere Konkurrentin in Sicht. Niemand, der funkelnde Blitze in die Richtung der Bühne auf sie warf. Niemand, der wütend vor Neid war. Frauen konnten wirklich fies werden, wenn es um den Kampf eines Mannes ging. Da kam dann die schwarze Augenbinde ins Spiel, die Dave in seiner Hand hielt. Der gutgebaute Mann beugte sich etwas zu Stevie hinunter und kam ihrem Gesicht immer näher. Zu nahe, wie die Rothaarige feststellen musste.
„Hab keine Angst. Wir beißen nicht, wir wollen uns nur ausziehen“, hauchte er Stevie ins Ohr hinein. Die Rothaarige rollte mit den Augen. Genau das war ja ihr Problem. Sie mochte dieses ganze Getue um nackte Männerhaut ganz und gar nicht haben und schon gar nicht, wenn diese auch noch zu solch braungebrannten Katalogtypen gehörte. Stevie griff nach ihrem Sektglas und leerte dieses in einem Zug. Dann blickte sie zu ihren Freundinnen und machte ihnen klar, dass sie noch mehr von diesem Sprudelwasser wünschte und ließ sich auch nicht beirren, als Dave zum wiederholen Male seinen Mund ihrem Ohr näherte.
„Du kannst dieser Situation auch nicht mit absoluter Ignoranz entkommen“, war wieder der Hauch seiner Stimme zu vernehmen. Innerlich schüttelte Stevie sich heftig. Die Reaktion, die der Klang seiner Worte auf sie hatte, machte ihr zu schaffen. Claire und Grace kicherten vor sich her, während Stevies Gesichtsausdruck Bände sprach. Sie konnten sich nur zu gut vorstellen, wie es in ihrem Innern aussehen mochte. Mit Sicherheit konnte die Freundin nicht mehr lange an sich halten und würde ja doch dem Drang nachgeben und Dave auf die Bühne begleiten. Diese Männer machten solch eine Situation ganz sicher nicht zum allerersten Mal durch und verstanden ihr Handwerk demzufolge wahrhaftig.

Die Aufmerksamkeit der Frauen in der kleinen Bar war schon längst nicht mehr auf Stevie gerichtet, sondern vielmehr auf die Männer, die nach und nach die Hüllen fallen ließen und immer wieder ein Stückchen mehr von ihrem durchtrainierten Body freigaben. Claire und Grace waren in dem Moment, als einer der Männer auf der Bühne schon beinahe hüllenlos seine Tanzkünste zur Schau stellte, nicht mehr in der Lage still auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben. Ganz besonders wohl Grace. Denn dieser Mann gehörte zu ihren Favoriten und sie konnte sich noch zu gut an seine in blauen Jeans und weißem Hemd verpackten Muskeln und sein umwerfendes Lächeln mit den blitzenden Augen erinnern.

Während Dave noch immer versuchte seine charmanten Überredungskünste anzuwenden und Stevie sich nun die Gläser ihrer beiden Freundinnen griff und ausleerte, lief die Tanzshow der Männer weiter. Ein weiterer Mann von den sechs Schönlingen hatte in der Zwischenzeit schon nichts mehr an, bis auf den Hauch eines schwarzen Tangas. Die Menge jubelte, schrie und pfiff. Selbst Claire und Grace waren nun gar nicht mehr auf ihren Stühlen zu halten und jubelten mit den anderen Frauen in der kleinen Bar mit. Nachdem Stevie noch zwei weitere Gläser mit Sekt geleert hatte, fühlte sie sich langsam lockerer und ließ sich nun auch von Dave dazu überreden, sich die Augenbinde anlegen zu lassen. Nach der Zustimmung der jungen Frau ließ der Adonis keine kostbare Zeit mehr verstreichen. Zumal ja noch immer die Gefahr bestand, dass Stevie es sich wieder anders überlegen konnte. War sie allerdings erst einmal auf der Bühne, so würde sie nicht mehr fort kommen. Zu peinlich wäre diese Situation, vor sämtlichen Augenpaaren zu kneifen. Dave verband Stevie also die Augen mit dieser schwarzen Augenbinde, die er die ganze Zeit über in seinen Händen hielt und führte sie auf die kleine Bühne, auf der nun mittlerweile ein weiterer Mann seine Hüllen fallen gelassen hatte. Die Rothaarige wurde auf einen Barhocker geschoben. Der Geräuschpegel um sie herum kam ihr von dieser Bühne viel lauter vor. Wahrscheinlich lag dies auch daran, dass sie nichts mehr sehen konnte. Da verstärkte man wohl seine ganze Aufmerksamkeit auf die restlichen Sinne.

Das Licht wurde nun noch mehr gedimmt. Die Musik veränderte sich. Es war nicht mehr dieser typische Sound eines aktuellen Pop Hits, vielmehr wechselte der Klang in eine ruhigere Tonlage, die immer mehr zum Schmusen einlud. Stevie bemühte sich, ruhig und gefasst zu bleiben. Was gar nicht so einfach schien, als sie bemerkte, wie jemand plötzlich an ihren Sachen zupfte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich unruhiger und weitaus schneller, als noch Minuten zuvor. Ehe sie sich auch nur grundlegend an die Situation und die zaghafte Berührung gewöhnen konnte, spürte die Rothaarige, wie ihr Blazer von den Schultern über die Arme hinunterglitt. Dann ließen die Männerhände wieder von ihrem leicht zitternden Körper ab. Sofort spürte Stevie so eine Art Enttäuschung in sich emporsteigen, die sie sich nicht so recht erklären konnte. Immerhin entsprach so etwas bei weitem nicht ihren Vorstellungen, wo sie es auf den Tod nicht ausstehen konnte, wenn sie nicht alles um sich herum mit all ihren Sinnen wahrnehmen konnte. Und schon gar nicht, wenn es dabei um einen Mann wie Alex ging, der sie schon von der ersten Minute an, seit sie das erste Mal in seine blauen Augen gesehen hatte, aus dem Konzept warf.

Die hysterischen Frauen um sie herum, die sie mit hundertprozentiger Sicherheit aus ihren geweiteten Augen angafften, ließen nun ihre Stimmbänder noch mehr auf zittern. Am liebsten würde die Rothaarige sich umgehend diese Augenbinde herunter reißen. Sie konnte nichts, aber auch gar nichts sehen und das machte sie wahnsinnig. Stevie empfand es in diesem Moment als ungerecht. Während sie auf irgendeinem Hocker, im direkten Blickfeld der vielen Frauen, sich vollkommen hilflos vorkam, bekamen diese Frauen wohl einen Leckerbissen nach dem anderen zu Gesicht. Doch konnte sie sich nicht weiter darüber Gedanken machen, da sie im nächsten Moment wieder diese Hände spürte. Sie glitten von der einen Schulter über ihren Nacken hinüber zur anderen Schulter. Ein eisiger Schauer durchlief ihren aufgewühlten Körper. Stevie konnte nur erahnen, was dieser Mann tat. Sie spürte leichte Schwingungen, nur so wusste sie, wo in etwa er sich befand. Diese Hände, die so sanft und federleicht über ihren Körper huschten, ließen Stevies Pulsschlag wiederholt in eine immense Höhe schnellen. Sie versuchte ihre Atmung und ihren Herzschlag wieder ein wenig unter Kontrolle zu bekommen, was sich allerdings als äußerst schwierig erwies. Denn diese Berührung war nun ganz deutlich an ihren eigenen Händen zu spüren. Kräftige Finger umschlangen ihre Hände und führten sie von ihrem Schoß weg. Das nächste, was Stevie nun fühlte, war rauer, beißender Stoff.

Ihre Finger ertasteten winzige, glatte Knöpfe, die sie wie selbstverständlich von ganz allein zu öffnen begann. So langsam entspannte Stevie sich immer mehr und allmählich schien sie auch Gefallen an dem Spiel mit der Ungewissheit zu finden. Die Ungewissheit darüber, welcher dieser sechs Männer derjenige war, der sie zunehmend um den Verstand zu bringen drohte. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, so spürte sie insgeheim, dass es nur ein ganz bestimmter Mann sein konnte. Oder war es vielmehr die Wunschvorstellung? Das Hemd des Adonis rutschte über seine Arme hinunter und fiel zu Boden. Sie glaubte sogar, dass sie es eindeutig hören konnte. Stevies Hände strichen über die warme, weiche Haut. Sie glitten von seiner stählernen Brust, über den muskulösen Bauch, hinunter zu seinem Hosenbund. Die Rothaarige öffnete den Gürtel und anschließend den Knopf der Hose.

Der Mann, dessen Hose sich nun auf dem Weg zum Boden befand, kam ihr noch näher, während ihre Finger über seine athletischen Oberschenkel wieder hinauf zu seinem strammen Po glitten. Stevie konnte nicht bestreiten, dass diese Muskeln, die den Körper des Mannes zierten, sich außerordentlich gut anfühlten. Die Rothaarige musste sich auch eingestehen, dass es ihr immer mehr unmöglich schien, ihre Hände von dem Körper des Mannes wegzubewegen. Kurzzeitig überlegte sie sich, dieses Stück Stoff, welches ihr die Augen verbunden hielt, ihr die Sicht versperrte, einfach zu entfernen, damit sie ihn auch sehen konnte. Allerdings war es ihr nicht möglich. Denn welche von ihren Händen sollte sie dazu veranlassen, sich von diesem athletischen Körper wegzubewegen?
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Re: .::. The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .::.

#121

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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 4
Der Song klang langsam aus und Stevie hörte, wie ihre beiden Freundinnen bereits einen Countdown herunter zu zählen begannen. Es musste also soweit sein. Endlich Mitternacht. Nur, wann würde sie endlich erlöst und diese Augenbinde von ihren Augen genommen werden? Pünktlich um Mitternacht war es dann soweit und Stevie wurde von ihrer vorübergehenden Blindheit befreit. Der Mann beugte sich zu Stevie hinunter und öffnete ihr die schwarze Binde. Die Rothaarige blinzelte. Das grelle Scheinwerferlicht traf auf ihre Augen und veranlasste sie dazu, ihre Lider kurzzeitig wieder zu schließen. Nach wenigen Sekunden konnte die Rothaarige endlich sehen, welcher von den sechs Männern die ganze Zeit vor ihr getanzt hatte. Alex. Genau wie die erste Begegnung ein paar Stunden zuvor, hatte Stevie sich auch dieses Mal nicht getäuscht. Zumindest hoffte sie noch immer, dass es kein Traum oder Streich ihrer Fantasie war.

Das Publikum applaudierte und grölte und nach und nach stimmten alle in das Geburtstagslied mit ein. Am liebsten wäre Stevie vor Schamesröte im Erdboden versunken. Sie mochte solch Aufmerksamkeiten ihrer Person gegenüber ganz und gar nicht. Sie mochte es nicht, wenn alle Augenpaare auf sie gerichtet waren und schon gar nicht mochte sie, wenn man ihr ein Geburtstagsständchen sang. Kurzerhand schloss Stevie einfach wieder ihre Augen und hoffte, dass diese peinliche Situation ihr Ende finden würde, sobald sie ihre Lider wieder öffnete. Deshalb zuckte sie umso erschrockener zusammen, als sie plötzlich warme, streichelnde Atemzüge in ihrem Gesicht spürte und anschließend weiche Lippen auf ihrem Mund. Stevie wagte es nicht, ihre Augen zu öffnen, wo sie es doch am liebsten sofort getan hätte. Wenig später vernahm sie den Hauch einer männlichen Stimme in ihrem Ohr, die ihr ein Happy Birthday zuflüsterte. Erst jetzt schlug die Rothaarige ihre Augenlider auf und blickte noch vollkommen benommen in Alex´ blaue Augen. Was war das denn? War das jetzt tatsächlich geschehen oder träumte sie dies alles nur? Sie schluckte schwer und atmete tief und ungleichmäßig.

„Komm, jetzt hast du es überstanden.“ Alex lächelte Stevie liebevoll an und nahm sich anschließend ihre Hand. Er geleitete sie bis zum Rand der kleinen Bühne und ließ ihre Hand erst wieder los, als sie die wenigen Stufen hinunter geschafft hatte. Sofort spürte Stevie, wie sich die Kälte wieder an dieser Hand ausbreitete, wo wenige Sekunden zuvor noch seine Finger mit ihren ineinander verschlungen waren. Noch einmal drehte sie sich um und blickte ihm nach. Die sechs Männer verbeugten sich vor dem Publikum und verschwanden dann wieder hinter dem dunklen Vorhang. Die Musik erklang nun leise im Hintergrund und das laute Gebrabbel der vielen Frauen begann von vorne.

Stevie schüttelte mit dem Kopf und begab sich auf den Weg zurück zu dem Tisch, an dem Claire und Grace ungeduldig auf sie warteten. Nacheinander fielen die beiden Freundinnen der Rothaarigen um den Hals und beglückwünschten sie zu ihrem Geburtstag. Es wurden Geschenke verteilt und nach einem wiederholten Male von Glückwünschen und Umarmungen ließ Stevie sich erschöpft auf ihrem Stuhl nieder. Sie seufzte tief und schnappte sich einen Zipfel der Tischdecke, um diesen gedankenverloren durch ihre Finger gleiten zu lassen.
„Wir müssen noch anstoßen“, gab Grace euphorisch zu verstehen und schnappte sich die Flasche Sekt vom Tisch, um die Gläser wieder voll zu gießen.
„Wisst ihr, ihr hättet mir nichts schenken brauchen“, begann Stevie schließlich. Sofort rollte Grace mit den Augen und Claire holte schon Luft zum Reden.
„Moment! Lasst mich doch erst einmal ausreden.“ Stevie atmete vernehmlich durch. „Ich meine, immerhin musste ich schon nichts für unseren Urlaub hier bezahlen und diese Sache mit den Strippern ging ja wohl auch auf eure Kappe.“
„Nicht wirklich“, sagte Grace schlicht und drückte Stevie ein Sektglas in die Hand. Ein weiteres gab sie Claire und nahm sich anschließend auch ihr eigenes.
„Lasst uns anstoßen.“ Freudig erhob die Blondine ihr Glas und blickte zu den beiden Freundinnen.
„Sieh mal Stevie, wir haben unsere Geburtstage schon immer zusammen gefeiert, seit wir denken können. Und dieses Mal sollte es eben etwas Besonderes werden, da kam das mit dieser Bar und den Strippern doch ganz gelegen“, gab Claire mit einem Lächeln zu verstehen. Grace rollte genervt mit den Augen.
„Mädels, können wir jetzt anstoßen?“
„Ich weiß, es ist nur...“ Stevie sank in ihren Stuhl und stellte das Sektglas wieder zurück auf den Tisch. „Hätten wir nicht einfach im Hotel bleiben oder woanders hingehen können? Musste es denn ausgerechnet diese Bar sein, mit diesen...Männern?“ Claire seufzte laut und holte tief Atem.
„Schon, aber so schlimm war es doch gar nicht oder?“, fragte Claire und grinste die Freundin dabei an. Stevie seufzte wieder tief. Wenn sie genau darüber nachdachte, dann hatte sie sich diese ganze Sache schlimmer vorgestellt, als sie letztendlich gewesen war. Jedoch hätte sie sich diesen Auftritt gerne erspart. Aber sie wollte ja nicht undankbar sein, denn Claire und Grace hatten sich dabei sicher nur gedacht, wie sie ihr eine Freude bereiten könnten.

Grace stellte ihr Glas nun ebenfalls zurück auf den Tisch und stützte trotzig ihren Kopf in den Händen ab. Diese Diskussion war so typisch Stevie. In ihrer momentanen Verfassung wäre wohl alles nicht angebracht gewesen. Egal, was sich die beiden Freundinnen ausgedacht hätten als Geburtstagsgeschenk, Stevie hätte sowieso diese Diskussion geführt. Das alles nur wegen solch eines schleimigen Möchtegernmachos wie Kane Morgan einer war. Grace rollte mit den Augen. Sie verstand noch immer nicht, was Stevie an dem Typen gefunden hatte. Er sah nicht mal außergewöhnlich aus, hatte stets ein schmieriges, schleimiges Grinsen im Gesicht zu kleben und stierte allem hinterher, was einen Rock trug. Aber Stevie sah dies alles nicht, sie lief nur mit ihrer rosaroten Brille durch die Welt und bildete sich ein, sie wäre glücklich mit ihm. Als Dank dafür hat dieser Morgan sie auch noch sitzen lassen, drei Wochen vor ihrem Geburtstag. Durchgebrannt ist er mit irgend so einer Brünetten, die so gar nicht zu ihm passte.
„Fünf verschwendete Jahre“, sagte Grace laut seufzend. Noch ehe ihr klar wurde, dass sie diese Worte tatsächlich laut ausgesprochen hatte, wurde ihr die Bedeutung bewusst. Verdammt! Das musste ja so kommen und mal wieder ausgerechnet ihr passieren.

Die Blondine quälte sich ein Lächeln auf die Lippen und setzte sich kerzengerade in ihren Stuhl. Sie nahm ihr Glas wieder in die Hand und hob es hoch.
„Anstoßen?“, brachte sie verlegen zwischen zusammengekniffen Lippen hervor und hoffte, dass keine von den Beiden diese Bemerkung wahrgenommen hatte. Stevie blickte die Freundin zur linken Seite aus verengten Augen an.
„Was meinst du damit?“, fragte die Rothaarige. Grace biss sich verlegen auf die Unterlippe und versuchte dem Blick von Stevie auszuweichen. Sie musste sich nun ganz dringend und schnell irgendeine passende Antwort einfallen lassen. Denn sie wollte nicht wieder unnötig viel Staub aufwirbeln.
„Naja, es ist doch dein Geburtstag, dein Dreißigster und der ist nun mal etwas Besonderes. Also ich meine, nicht, dass unsere Geburtstage nicht immer etwas Besonderes wären. Allerdings wird man ja nicht jedes Jahr Dreißig.“ Grace setzte ein Grinsen auf und atmete innerlich erleichtert auf. Stevie schien sich nun mehr der Zahl ihres Alters zu widmen, als ihrer dummen Bemerkung zuvor.
„Musst du eigentlich immer darauf herumhacken?“
„Grace ärgert dich halt zu gerne“, warf Claire lachend ein. „Was springst du auch immer darauf an.“
„Ja, ja, schon gut. Deswegen wohl auch der Beauty-Tag, hä?“
„Na du hast auch schon ganz schön Falten bekommen“, kicherte Grace vor sich her.
„Grace!“, zischte Claire und warf der Blondinen einen bösen Blick zu. Grace musste jedes Mal noch einen draufsetzen und fand nur schwerlich ein Ende, wenn sie erst einmal angefangen hatte.
„Meine Liebe, ich erinnere dich nur zu gern daran, dass du ein paar Monate älter bist und schon deine ersten grauen Haare hattest“, gab Stevie lachend als Antwort und rieb sich gewinnend dabei die Hände.
„Nicht dein Ernst.“ Claire blickte erstaunt von einer Freundin zur anderen.
„Mein voller Ernst. Das war vor zwei Wochen. Grace stand gerade vor dem Spiegel, um sich für unseren gemeinsamen Abend fertig zu machen. Als sie mit einem Mal fürchterlich anfing zu schreien. Ich hab danach lange nichts mehr hören können, so laut, wie sie geschrien hatte.“ Stevie lachte laut auf. Es war schön zu sehen, wie Grace nach Worten rang, wo sie doch sonst immer diejenige war, die sich mit Genuss im Ärgernis ihrer Mitmenschen sonnte.
„Du hast versprochen nichts zu sagen, Stevie“, zischte Grace zurück und sank noch weiter in ihren Stuhl hinein.
„Da war mir auch noch nicht klar gewesen, dass du auf meine Fältchen kommst. Die übrigens nicht vorhanden sind.“
„Und ob!“ Grace verschränkte trotzig ihre Arme vor der Brust und ließ die Mundwinkel nach unten sinken. Wie ein kleines trotziges Mädchen mit ihren Ringellöckchen saß sie in ihrem Stuhl und schmollte vor sich her.
„Mensch Grace, und ich dachte immer, dass du am Wenigsten von uns Dreien abbekommen hast. Das wirft ja nun alles über den Haufen.“ Claire hielt sich die Hand vor den Mund. Sie konnte sich kaum noch zurückhalten. Viel fehlte nicht und sie würde in schallendes Gelächter ausbrechen. „Lasst uns anstoßen.“ Claire griff sich das Sektglas und hielt es in die Höhe. Stevie und Grace taten es ihr gleich.
„Einen Toast. Wir brauchen einen Toast.“ Die Brünette überlegte kurz. „Trinken wir auf den Abend und auf die kommende Nacht, die noch so viel für uns bereithält.“ Claire zwinkerte einmal in die Runde.
„Wie gena...“
„Moment! Erst anstoßen und trinken, dann Fragen stellen“, unterbrach die Dunkelhaarige ihre Freundin sogleich wieder und hob dabei abwehrend ihre Hand. Sie dachte sich schon, dass Stevie wieder allem auf den Grund gehen musste. Wiederwillig ließ die Rothaarige sich schließlich darauf ein und die drei Freundinnen ließen die Sektgläser gegeneinander klirren. Dann nippten sie an diesen und ihre Gläser standen noch nicht einmal fest auf dem Tisch, da ergriff Stevie schon wieder das Wort.

„Was genau meinst du mit ´die noch so viel für uns bereit hält´?“, fragte sie Claire mit hochgezogener Augenbraue.
„Naja, wenn mich meine Menschenkenntnis in den letzten drei Tagen nicht ganz verlassen hat, dann würde ich meinen, um es mit Grace´ Worten zu sagen, da geht noch was“, antwortete Claire und kicherte. Stevie sah die Freundin mit einem fragenden Blick an.
„Claire meint damit, dass du nachher mit Alex verschwinden solltest. Aber bitte, tue mir den Gefallen und geh mit zu ihm, ja? Ich will mir nicht die Nacht auf der Straße um die Ohren schlagen“, gab Grace patzig zu verstehen und rollte dabei etwas genervt mit den Augen. Stevie riss bei dieser Bemerkung ihre braunen Augen weit auf und schüttelte heftig mit dem Kopf.
„Ich geh nirgendwohin und schon gar nicht mit Alex“, antwortete sie mit fester Stimme, allerdings ganz so überzeugt schien sie von ihren eigens ausgesprochenen Worten nicht. Die Rothaarige seufzte tief und stütze ihre Ellenbogen auf dem Holztisch ab, sie bettete ihren Kopf in die Hände. Wenn sie nur daran dachte, wie gut Alex aussah, was für wahnsinnig tolle Augen er besaß, dann schwindelte es in ihrem Kopf.
„Jetzt erzähl doch mal, wie war es da oben auf der Bühne?“ Grace holte sie damit wieder zurück aus ihren Träumen. Die Blondine stupste Stevie leicht an der Schulter und blickte sie neugierig an. „Mit der Zeit schienst du ja mächtig Gefallen daran zu finden“, sagte Grace kichernd.
„Alex ist toll“, antwortete Stevie schlicht mit leiser, verträumter Stimme. Wieder ließ sie ein tiefes Seufzen aus ihrem Innern heraus. Es war hoffnungslos, sie war hoffnungslos. Es hatte sich noch nie so gut unter ihren Fingerspitzen angefühlt, wenn sie mit diesen über samtweiche Männerhaut gestrichen war.
Claire und Grace sahen sich grinsend an. Da hatten sie unabsichtlich doch genau das Richtige getan, als sie beschlossen, mit Stevie in diese Bar zu gehen. So hatte sie wenigstens an diesem Abend Spaß und Freude.
„Sag mal Stevie, dich hat es so richtig fies erwischt was?“, gab Claire zu verstehen und boxte der Rothaarigen leicht gegen die Schulter.

Entgegen ihrer vorher selbstauferlegten Missgunst für solch eine Art von Männerfang, würden Stevie nun höchstwahrscheinlich beim Gedanken an den Anblick dieser Männer kaum noch Gründe einfallen, weshalb sie sich nicht auf ein Abenteuer mit einem von ihnen einlassen sollte. Allerdings wohl nicht mir irgendeinem. Sie hatte sich ja schon von vorneherein insgeheim für einen Mann entschieden. Ohne vorher gewusst zu haben, dass er einer der Männer war, die sich Woche für Woche vor hysterischen Weibern ihrer Kleider entblößten. Stevie seufzte tief. Sie wusste, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit darstellte. Immerhin waren die Männer heiß begehrt und würden in jedem Land, in jeder Stadt, an jeder Ecke scharenweise Frauen abschleppen können. Mit Sicherheit wählten sie diese Frauen genauestens aus und sie selbst würde wohl eher nicht zur engeren Auswahl gehören. Nur warum hatte Alex sie dann so, so, so... geküsst, fragte Stevie sich nun. Ihr fiel nicht mal ein passendes Wort ein, das diese zarte Berührung ihrer Lippen nur ansatzweise beschreiben konnte.

„Stevie?“ Claire schüttelte die Freundin leicht an der Schulter.
„Sie steckt wohl gerade in ihrer eigenen kleinen Traumwelt mit Alex fest“, gab Grace kichernd von sich und schenkte die letzte Runde Sekt aus der Flasche ein.
„Wie? Was ist passiert?“ Stevie blickte mit geweiteten Augen nacheinander jede der beiden Freundinnen an. Claire und Grace schüttelten amüsiert mit dem Kopf.
„Stevie ist verliehiebt, Stevie ist verliehiebt“, summte Grace leise und rutschte auf ihrem Stuhl aufgeregt hin und her.
„Ich bin nicht verliebt!“, entgegnete Stevie mit fester Stimme und dennoch schwang ein leichtes Zittern mit.
Sie musste zugeben, dass sie nicht aufhören konnte, an Alex zu denken. Jedoch wäre es lächerlich zu sagen, sie wäre verliebt. So schnell verliebt sie sich doch für gewöhnlich nicht. Außerdem wäre das wirklich fatal, wenn sie sich ausgerechnet in Alex, einen Stripper der Chippendales, verlieben würde. Das musste sie um jeden Preis zu verhindern wissen. Stevie war sich sicher, dass er ihr früher oder später das Herz brechen würde. Vielleicht nicht gewollt und bewusst, aber er würde es tun und genau aus dem Grund musste sie einfach dagegen ankämpfen. Andererseits, wenn sie diese Bar mit ihren Freundinnen heute Abend verlassen würde, dann würde sie Alex sowieso nie wieder sehen. Wahrscheinlich waren die Männer schon über alle Berge und fuhren zu ihrem nächsten Auftritt, wo sie weiteren Damen das Herz brechen konnten. Doch damit hatte Stevie weitgefehlt.
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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 5
„Ladys“, erklang im nächsten Moment eine männliche Stimme.
Die Rothaarige schreckte auf, aus ihren Gedanken herausgerissen, und sah das Grinsen, welches auf den Gesichtern der drei Männer lag. Einer schöner als der andere. Ihre Augen blieben bei Alex hängen und sofort bemerkte Stevie, wie sich ihr Herzschlag rasanter fortsetzte. Als sich jedoch ihre Blicke trafen, senkte sie beschämt den Kopf. Sie ärgerte sich über sich selbst und schüttelte innerlich heftig mit dem Kopf. Wahrscheinlich lag Grace mit ihrer Theorie gar nicht mal so verkehrt. Wie sollte Stevie sich diese Reaktion ihres Körpers, ihrer Sinne, auf Alex sonst erklären? Die Rothaarige wollte ihren beiden Freundinnen noch irgendwie ein Zeichen geben, damit sich die Männer nicht mit an den Tisch setzen konnten. Sie wusste, sie würde den Abend nicht überstehen, wenn sie die ganze Zeit über immer mit ihren Gedanken und ihren Augen bei Alex hängenbleiben würde. Ehe Stevie jedoch etwas sagen konnte, saßen die Männer bereits an dem Tisch der drei Freundinnen und machten es sich gemütlich. Selbstverständlich sehr zur Freude von Grace und auch Claire schien nicht ganz abgeneigt zu sein.

Stevie seufzte auf und bettete ihre Hände fest zusammengedrückt in ihrem Schoß. Ihren Blick wagte die Rothaarige nicht zu heben. Gedämpft vernahm sie nun abwechselnd die Stimmen ihrer Freundinnen und die der Männer. Stevie hörte das herzhafte Lachen von Grace und das schüchterne Kichern von Claire. Sie kam sich nun vollkommen albern vor. Während ihre Freundinnen die Gesellschaft der Männer in vollsten Zügen genossen, benahm sie sich vollkommen verklemmt und pubertierend. Vielleicht sollte sie sich einfach zusammenraufen und das Beste daraus machen. Immerhin würde sie so noch etwas mehr von Alex erfahren können, außer seinen Namen und zu wissen, dass er unglaublich gut aussah und sich dementsprechend auch anfühlte. Die Rothaarige straffte nun entschlossen die Schultern, hob ihren Blick und versuchte dem heiteren Gespräch der anderen zu folgen. Doch das schien sich nicht als sonderlich einfach zu gestalten. Stevie hatte ordentlich Mühe in das Gespräch hineinzufinden. Dies hatte jedoch wieder einmal mehr zur Folge, dass sie sich ein wenig fehl am Platz vorkam und ja doch wieder mit ihren Lidern bei dem großgewachsenen Mann mit den azurblauen Augen hängen blieb. Wieder entkam ein Seufzen aus ihrem Innern empor und schon in der nächsten Sekunde zuckte die Rothaarige leicht zusammen, als Alex´ Blick wiederholt ihren traf. Nicht nur das, denn schon in der darauffolgenden Sekunde konnte Stevie spüren, wie sein warmer Atem über ihr Gesicht strich und seine tiefe, männliche Stimme nah an ihrem Ohr tönte. Zu nah, wie Stevie feststellen musste.

„Ich lege 1 Millionen Dollar auf den Tisch für deine Gedanken“, hauchte Alex und grinste sie dabei schelmisch an.
Stevie schluckte schwer und starrte Alex einen Augenblick lang einfach nur an. Sie wollte etwas erwidern, doch ihre Kehle schien wie zugeschnürt, ihre Mundhöhle staubtrocken. Die Rothaarige bewegte ihre Lippen auseinander und ließ sie wieder zufallen. Alles was dabei aus ihrem Mund entkam, war nichts weiter als ein ausgedorrtes, unverständliches Gekrächze. Daher war sie ein wenig erleichtert darüber, dass Alex von einem der anderen Männer angesprochen wurde und Stevie somit für den Moment nicht mehr allzu sehr durcheinander bringen konnte.

Die Rothaarige stieß ihrer Freundin Claire leicht in die Rippen und machte, nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass Alex in diesem Moment auch ja nicht zu ihr blickte, eine Kopfbewegung in Richtung der Toiletten. Sie musste dringend mit der Freundin sprechen, musste sich bei ihr einen Rat holen. Denn sie hatte absolut nicht den blassesten Schimmer, wie sie den Abend überstehen sollte. Claire drehte sich zu der Freundin hin und sah sie mit einem leicht irritierten Blick an. Die Dunkelhaarige zuckte nur mit den Schultern. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem entschuldigenden Blick in Richtung Grace erhob sich Stevie schließlich von ihrem Stuhl und begab sich durch die quasselnde Menge der übrigen Damen in Richtung der Toiletten.

Ein Grinsen breitete sich auf Claires Gesicht aus. Das ist ja mal wieder typisch Stevie, dachte sie schmunzelnd. Sie kannte die Freundin zu gut und wusste somit genau, was dieses Flüchten zu bedeuten hatte. Stevie ergriff immer die Flucht, wenn es ihr zu heikel wurde und für gewöhnlich gab sie dem auch nach. Allerdings hatten sich gerade erst diese unglaublich gutaussehenden Männer an ihren Tisch gesellt, ausgerechnet ihren Tisch hatten sie ausgewählt, da konnte Claire sich doch nicht von Stevie zur Flucht überreden lassen. Aber die Freundin hatte wirklich Panik, stellte Claire ernüchternd fest und so gab sie letztlich nach und folgte der Rothaarigen durch die Menschenmenge hindurch zu den Toiletten.

Grace blickte den beiden Freundinnen nach, wie sie in der Traube von Menschen verschwanden. Sie schüttelte mit dem Kopf und widmete sich schulterzuckend dann doch wieder den drei Männern an ihrem Tisch zu. Sie lauschte gespannt den Geschichten, die Dave zu berichten hatte, sonnte sich in der Aufmerksamkeit von Marcus und schmunzelte über Alex´ sehnsüchtigen Blick in die Menschenmenge. Das Leben konnte an manchen Tagen richtig schön sein und sie würde jede Sekunde von diesen Stunden in vollsten Zügen genießen. Wann hatte die Blondine schon mal das Privileg, sich in der Gesellschaft der schönsten Männer des Kontinentes, wenn nicht sogar des gesamten Universums, zu befinden. Daher sollte sie sich voll und ganz auf diese Schönlinge konzentrieren und diese kostbare Zeit nicht mit dem Grübeln über Stevies Launen oder Eigenarten verschwenden. Anscheinend hielt die rothaarige Freundin es nicht für wichtig genug, sich diesem Erlebnis voll und ganz hinzugeben. Grace verstand die Freundin in dem Punkt zwar nicht ganz, aber so war Stevie eben. Für sie zählte nicht das Äußere, die Verpackung, eines Mannes, sondern die Intelligenz und die inneren Werte hatten bei Stevie viel mehr Bedeutung. Für gewöhnlich jedenfalls. Denn bis heute verstand die Blondine nicht, was an Kane Morgen intelligent war und wo da die inneren Werte gewesen sind, auf die Stevie sonst immer so viel Wert legte. Stattdessen verfiel sie blindlings seinem schleimigen Gehabe und lief fünf Jahre lang mit Scheuklappen durch die Gegend, bemerkte nicht, wie sie ausgenutzt wurde. Anfangs hatten sie und Claire noch versucht, Stevie die Augen zu öffnen, doch die Freundin wollte von all dem nichts hören. Es schien, als befand sie sich in einer Art Kokon und nichts und niemand konnte sie aus ihrer eigenen, kleinen Welt herausreißen. Daher war es umso schlimmer, als die Freundin dann nach fünf langen Jahren von Kane Morgan verlassen wurde. Grace selbst hatte es so kommen sehen, immerhin hatte sie ihn eines Tages erwischt, wie er mit irgend so einer dahergelaufenen brünetten Großstädterin rumknutschte. Sie hatte versucht, Stevie es durch die Blume zu sagen, aber auch diese Worte blieben fruchtlos, bis Kane schlussendlich dann von einem Tag auf den anderen verschwunden war. Seither fiel der Name Kane Morgan zwischen den drei Frauen nie wieder, Stevie wollte es so. Das akzeptierte sie und auch Claire tat es.

Die Männer am Tisch verfielen in ein lautes Gelächter und rissen Grace somit aus ihren Grübeleien abrupt heraus. Sie blickte jeden der drei nacheinander leicht verwirrt an. Zuerst verstand die Blondine nicht so recht, was genau jetzt so witzig gewesen ist, doch schon im nächsten Moment dämmerte ihr der Grund. Am Nachbartisch saßen drei Wasserstoffblondinen mit tief ausgeschnittenen Dekolletés, hielten ihre Köpfe dicht aneinander und tuschelten kichernd. Grace schüttelte mit dem Kopf. Na logo, es hätte sie auch sehr gewundert, wenn die drei Männer an ihrem Tisch echtes Interesse an ihnen gezeigt hätten. Das wäre ja gegen jedes Naturgesetz gewesen. Andererseits war es für die Blondine auch nicht von Wichtigkeit, ob diese Katalogtypen, wie Stevie sie gerne bezeichnete, nun ein wirkliches Interesse hegten oder nicht. In dieser Nacht zählten ganz allein der Spaß und das Vergnügen und da Grace sich nun mal gern in der Gesellschaft von atemberaubenden Männern sonnte, würde sie diese Tatsache auch nicht so wirklich aus der Bahn werfen.

„Und Grace, was machst du so beruflich?“, riss eine der männlichen Stimmen sie aus ihren Gedanken heraus. Die Blondine blickte sich um und sah schlussendlich in ein verschmitztes Augenpaar. Ein Grinsen zierte nun ihr Gesicht.
„Das wollt ihr nicht wirklich wissen, es wird euch total unglücklich machen“, entgegnete Grace und bewegte dabei ihren Kopf unterstreichend von einer Seite auf die andere. Doch anstatt die Männer sich mit dieser Aussage zufriedengaben, erhöhte sie deren Aufmerksamkeit nur noch mehr.
„Aha, es ist also was Schmutziges. Hat es was mit euch Dreien zu tun?“ Neugierige Blicke trafen auf die blonde Frau. Sogar Alex löste sich von seinem sehnsüchtigen Blick in die Menschenmenge und schenkte ihr sein ganzes Interesse.
„Ganz sicher nicht“, schoss es aus Grace heraus. „Ich verrate nichts, was Stevie und Claire angeht. Da müsst ihr die beiden schon selbst fragen.“
„Ich wusste es!“ Dave rieb sich gewinnend die Hände und grinste von einem Ohr zum anderen. Er würde es schon noch herausbekommen, die beiden Freundinnen von Grace mussten nur wieder zurückkommen und dann gäbe es kein Halten mehr für ihn. Grace rollte mit ihren blauen Augen. Das ist wieder mal typisch Mann, dachte sie leicht entrüstet. Männer verarbeiteten sämtliche Auskünfte nur zu ihrem eigenen Nutzen, egal was eine Frau sagen würde. Plötzlich scheinen sie daraufhin eine immense Fantasie zu besitzen, ihr Gehirn schrumpft auf die Größe einer Erbse und lässt somit nicht mehr viel Raum für das Nachdenken.
„Nimm ihn nicht so ernst“, vernahm Grace nun die Stimme von Marcus dicht neben ihrem Ohr. „Dave ist ein wenig schräg drauf und fährt auf schmutzige Storys ab. Aber eigentlich ist er ein ganz lieber, zahmer Kerl.“
„Den Eindruck habe ich bereits auch gewonnen. Ich kenn mich mit wilden Hengsten bestens aus“, kicherte Grace und schnappte nach ihrem Sektglas, um es in einem einzigen Zuge hinunterzukippen. Die Blondine hatte das leere Glas noch nicht ganz auf dem Tisch abgestellt, als sie fortfuhr. „Sind sie nicht mehr zu bändigen und total verwildert, werden sie einfach kastriert. Schnipp Schnapp ab.“
Marcus schluckte den schweren Klos herunter, der in seinem Hals feststeckte. Er bemerkte, wie sich ein ziehender Schmerz durch seinen Körper zog, im Lendenbereich stoppte und sich dort anstaute.
„Autsch“, stieß er schmerzverzehrt hervor und presste seine Lippen fest aufeinander. „Das tut sicher weh.“
„Tja, was muss, das muss“, entgegnete Grace und zuckte teilnahmslos mit den Schultern. „Aber ich bereite sie eingehend auf den Eingriff vor und kläre sie über die Risiken und Nebenwirkungen auf. Meist ist es dann leichter für sie.“ Aus dem Gesicht des Adonis, der neben Grace mittlerweile schon stocksteif auf seinem Stuhl saß, war jegliche gesunde Röte gewichen. Er presste seine Hände fest zusammen und ließ sie in den Schoß sinken.
„Ähm... ich glaube, ich geh uns mal etwas zu trinken besorgen“, entgegnete Marcus dann mit trockener Kehle und versuchte so locker und unbeeindruckt wie möglich zu wirken. Doch Grace hatte schon längst mitbekommen, dass die ausgesprochenen Worte ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. Sie kicherte amüsiert und legte dem blonden Mann entschlossen eine Hand auf seinen Arm. Marcus zuckte erschrocken zusammen.
„Aber keine Angst, die Kastration ist die letzte Instanz. Erst wenn gar nichts mehr geht, wird der Tierarzt gerufen.“
Erleichtert stieß Marcus den verbrauchten Sauerstoff wieder aus seinem Körper aus und ließ sich sichtlich erleichtert in seinen Stuhl zurück sinken.
„Natürlich, der Tierarzt“, stieß der blonde Mann nuschelnd hervor und griff nach seinem Glas, um es in einem Zug zu leeren. Grace hatte ihn ganz schön auflaufen lassen, aber das würde er nicht so einfach auf sich sitzen lassen und schwor sich, Rache zu nehmen. Er musste sich nur noch genau überlegen, wie er Grace diese Lektion heimzahlen würde.

Stevie atmete erleichtert auf, als sie die Waschräume betrat und stützte sich auf dem mit Marmor überzogenen Waschbecken ab. Sie war froh der Situation für den Moment entflohen zu sein. Die Rothaarige hob ihren Kopf und blickte in den Spiegel. Sie seufzte. Was tat sie hier eigentlich? Wieso benahm sie sich so komisch? Sonst war sie doch auch nicht der Typ Frau, der sich so schnell und einfach durcheinanderbringen ließ und schon gar nicht, wenn es sich dabei um einen Mann handelte. Sicher, wenn es sie erst einmal erwischt hatte, dann neigte sie schon zu den seltsamsten Verhaltensweisen. Jedoch war sie nicht verliebt. Ganz und gar nicht. Nicht im Geringsten. Die Rothaarige schüttelte ihren Kopf und unterstrich somit ihre Gedanken für sich noch einmal nachdrücklich.
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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 6
Claire drückte die Klinke der weißen Türe hinunter und blickte Stevie einen Moment an. Sie ging anschließend die paar Schritte auf die Freundin zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Geht es dir gut, Stevie?“, fragte Claire. Sie wusste, dass Stevie mit sich kämpfte und ihr war auch klar, dass die Freundin sich dessen bewusst war, dass etwas Merkwürdiges mit ihr geschieht.
Die Rothaarige blickte Claire durch den Spiegel an und zuckte mit den Schultern. Sie hatte absolut keine Ahnung wie sie mit ihrer Freundin über den Abend sprechen sollte und schon gar nicht konnte sie die richtigen Worte in Bezug auf Alex finden.
„Hätten wir nicht einfach im Hotel bleiben können? Wir hatten bisher immer Spaß gehabt, wenn wir nur zusammen unterwegs waren. Musste es denn ausgerechnet diese Bar sein? Heute?“
„Ach Stevie, mach dir nicht so viele Gedanken. Der Abend ist doch bisher gut verlaufen und wir haben uns prächtig amüsiert.“ Claire schenkte Stevie ein Lächeln und drückte sie noch etwas mehr an sich heran.
„Versuch die Stunden einfach ein wenig mehr zu genießen, indem du nicht so viel darüber nachdenkst, was heute für ein Tag ist. Da draußen an dem Tisch sitzen drei unglaublich gutaussehende Männer, die einem nicht jeden Tag über den Weg laufen.“

Stevie seufzte und drehte nun den Wasserhahn auf. Sie ließ etwas Wasser laufen, bis es die richtige Temperatur erreicht hatte, um ihr wenigstens für einen Moment eine Abkühlung zu geben. Dann erfrischte die Rothaarige mit der kühlen Nässe ein wenig ihr Gesicht und blickte anschließend wieder in den Spiegel zu ihrem Spiegelbild. Eigentlich hatte der Abend sich doch anders entwickelt, als sie zuvor angenommen hatte. Allerdings machte ihr die Sache mit Alex einfach viel zu sehr zu schaffen. Er brachte sie vollkommen aus dem Konzept und weckte Bedürfnisse in ihrem Innern, die eigentlich nicht angebracht sein durften. Selbst wenn ihr, Stevie Hall, an diesem Tage das Privileg gegeben sein würde, dass sie mit einem der heißbegehrtesten Männer des Kontinentes den Abend und vielleicht sogar auch die Nacht verbringen durfte, so war es rein vom Verstand her einfach unmöglich und absolut undenkbar.

„Stevie?“ Claire blickte ihre Freundin an und fragte sich, was sie tun oder sagen könnte, damit sie sich nicht zu viele Gedanken um Nichtigkeiten machte.
„Es geht doch schon lange gar nicht mehr um deinen Geburtstag, habe ich Recht?“
Stevie fühlte sich ein wenig ertappt. Jedoch hatte sie es ja die ganze Zeit über auch nicht vor den Freundinnen versteckt. Fakt war nun einmal, dass Alex ihr gefiel und dass sie ihn nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen schien. Die Tatsache, dass er jetzt unweigerlich die nächsten Stunden auch noch in ihrer unmittelbaren Nähe war, machte die Situation nicht unbedingt einfacher.
„Anfangs schon“, gab Stevie zu verstehen und wich dem Blick von Claire gekonnt aus, indem sie sich ihre Handtasche schnappte und ihr Makeup ein wenig auffrischte.
Die Dunkelhaarige jedoch grinste nur und wartete darauf, dass Stevie weitersprach. Sie wusste, dass die Flucht von dem Tisch in der Bar nicht ohne Grund geschehen war. Schon allein die Tatsache, dass Stevie, seit sie vor der Show verschwand, sich umgezogen und geschminkt hatte, zeigte ihr, wie durcheinander, nervös aber auch aufgeregt die Freundin ist. Stevie sprach allerdings nicht weiter und da Claire so langsam immer mehr von der Neugierde gepackt wurde, ergriff sie wieder das Wort.
„Und nun?“, fragte Claire daher einfach nur.
„Tja nun...nun ist Alex aufgetaucht. Ich meine, ist er ja schon vorher... also vor der Show an der Bar...“, stotterte die Rothaarige vor sich her und schmiss die Puderdose achtlos in die Handtasche zurück. Für was machte sie den Quatsch eigentlich? Sie hasste das Zeug und dennoch hatte sie im Hotelzimmer das Gefühl gehabt, als müsste sie sich das Makeup auftragen.
„Aha und das Problem ist nun?“
„Hä?“ Stevie blickte Claire etwas verwirrt durch den Spiegel an. Sie hatte doch tatsächlich schon wieder in ihren Gedanken festgehangen. Die Freundin wiederholte ihre Frage von eben noch ein Mal und grinste.
„Alex“, antwortete Stevie schlicht und hoffte, dass Claire einen Rat für sie hatte.
„Inwiefern ist Alex denn das Problem?“
„Gott, Claire! Du merkst doch, dass mir das alles viel zu viel ist und es mir schwer fällt. Musst du dann auch noch so...so...so gemein und quälerisch sein?“

Claire lachte auf. So kannte sie die Freundin überhaupt nicht. Zumindest konnte sie sich an eine solche Situation nicht mehr erinnern. Damals bei Kane war das anders gewesen. Da hatte Stevie das ganz allein hinbekommen gehabt und sie und Grace waren auch nicht dabei gewesen. Doch nun, da waren die drei Freundinnen zusammen und bekamen sozusagen hautnah mit, was mit Stevie geschah.

„Ich bin weder gemein, noch quälerisch. Ich versteh nur einfach nicht, wo genau denn dein Problem liegt und inwiefern Alex dahin passt. Ich sehe aber, dass du vollkommen durch den Wind bist und dir Probleme erschaffst, wo es gar keine geben muss.“
Claire hat gut reden, dachte die Rothaarige bei sich, rollte mit den Augen und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust.
„Versuch es doch einfach ein wenig zu genießen und mach das Beste daraus“, endete Claire und klopfte Stevie freundschaftlich auf die Schulter.
„Was genau soll ich denn genießen? Meine Unsicherheit, meine Angst oder meine Nervosität?“, fragte die Rothaarige etwas patzig.

Claire machte es sich mal wieder viel zu einfach. Sie sah diese Sache schließlich von einem ganz anderen Standpunkt aus. Sie hatte nicht das Problem, dass ihre Gefühle Achterbahn fuhren. Ihr Herz schnellte ja nicht in die Höhe und sie bekam auch keine feuchten Hände. Nein, Claire ging viel lockerer an die Sache heran, was auch daran lag, dass sie wohl nicht verliebt war. Stevie erschrak augenblicklich bei ihren Gedanken und zuckte zusammen. Hatte sie sich gerade tatsächlich selbst eingestanden, dass sie verliebt war? Verliebt in Alex Ryan? Verliebt in einen Stripper?

„Oh Gott Claire! Ich bin hoffnungslos und total verloren“, platzte es aus Stevie heraus. Heftig schüttelte sie mit dem Kopf und drehte den Wasserhahn von Neuem auf. Wieder versuchte die Rothaarige sich mit etwas kühlerem Wasser eine Erfrischung zu gönnen.
Claire hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte vor sich her. Sie und Grace hatten also doch recht. Stevie war eindeutig durcheinander und somit, als einzig logische Schlussfolgerung, verliebt.
„Du bist doch nicht verloren, hoffnungslos vielleicht schon, aber nicht verloren“, antwortete Claire und kicherte noch immer hinter vorgehaltener Hand. Sie lehnte sich entspannt an die Wand und beobachtete Stevie durch den Spiegel hindurch, wie sie sich das mühsam aufgetragene Makeup wieder aus dem Gesicht wischte.
„Ha ha, genau, ich bin nicht verloren. Deshalb machst du dich auch lustig über mich. Und ich dachte immer du bist meine Freundin, Claire. Vielen Dank auch!“
„Ich mach mich doch nicht lustig über dich. Ich finde es einfach nur zu niedlich, wie du dich verhältst. So durcheinander warst du das letzte Mal als Teenager, als du dich in Joshua Madigan verliebt hast“, antwortete die Dunkelhaarige und musste bei dem Gedanken an Stevies erste große Verliebtheit noch viel mehr lachen. Sofort schnellte Stevies Kopf in Claires Richtung und sie blickte die Freundin aus verengten Augen an.
„Was lachst du da so dreckig?“, zischte Stevie zwischen zusammengepressten Lippen hervor. „Joshua war niedlich. Also mach dich nicht darüber lustig.“
„Stevie, der kleine Knirps hatte riesengroße Knopfaugen und rostiges Haar“, gab Claire lachend zu verstehen.
„Sein Haar war nicht rostig, sondern bronzen“, antwortete die Rothaarige trotzig und hob ihre Nase ein wenig höher.

Claire konnte nicht glauben, dass Stevie ihren knirpsigen Mädchenschwarm noch immer bis aufs Äußerste verteidigte und in Schutz nahm.
„Wie auch immer, rostig oder bronzen, er war einfach ein kleiner, hässlicher Schwan und du warst verschossen bis in jede kleinste Faser deines Körpers.“
„Genauso wie du! Ich sag nur Sandy Smith“, feixte Stevie und schnappte sich aus dem Kasten an der Wand ein paar Papierhandtücher heraus, um sich ihr Gesicht trocken zu wischen. Claire blickte ihre Freundin mit großen Augen an und schüttelte anschließend mit dem Kopf.
„Wie kommst du denn auf die absurde Idee, ich wäre in Sandy Smith verliebt gewesen?“, fragte die Dunkelhaarige ungläubig.
„Sandy, du warst großartig heute Abend. Sandy, tolles Spiel. Sandy, da hast du uns aber noch mal vor einer Pleite bewahrt“, gab Stevie zu verstehen und rollte dabei mit den Augen.
„Das hab ich nie und nimmer gesagt. Auf gar keinen Fall!“
„Und ob du das hast! Du bist dem schönen Sandy hinterher geschlichen, wie ein kleines, rolliges Kätzchen.“
Claires Augen wurden mit jedem Wort von Stevie immer größer. Eigentlich hatte die Freundin vollkommen Recht. Sie war in Sandy Smith wirklich wahrhaftig und unsterblich verliebt gewesen, aber es zugeben, das würde sie niemals. Schon gar nicht vor Stevie oder gar Grace.

„Naja, wenigstens war er unglaublich gutaussehend und erster Stürmer in der Eishockey-Mannschaft der Schule gewesen“, gab Claire schulterzuckend zu verstehen.
„Das ist wahr. Und er ist jedem Mädchen, das nicht bei Drei auf dem Baum sein konnte, hinterhergelaufen. Also mach dir nichts daraus, dass es zwischen dir und Sandy nie geklappt hat.“ Nun legte Stevie der Freundin tröstend eine Hand auf die Schulter und lächelte.
„Stimmt, da kann ich froh sein, dass ich es immer geschafft habe, auf Bäume zu klettern“, kicherte die Dunkelhaarige. „Aber noch viel schlimmer hatte es da Grace erwischt. Grace und Andrew. Aber wenigstens hatte sie das Glück gehabt und konnte mit ihm ein Mal rumknutschen.“
„Auweia, das ist nicht dein Ernst! Du meinst Grace und Andrew Johnson? Andrew Johnson der Quarterback aus Kalifornien?“, fragte Stevie ungläubig.
„Jap, genau der Andrew Johnson.“
„Und sie hat mit ihm rumgeknutscht? Mit Andrew Johnson? Unsere Grace?“
„Ganz genau, ich hab sie dabei erwischt. Grace hat mir gedroht, jedem an der Schule zu erzählen, dass ich Boxerschorts trage, wenn ich das mit ihr und Andrew weitersage.“
Stevie brach in schallendes Gelächter aus. Sie lachte so sehr, dass ihr der Bauch schon weh tat und Tränen in die Augen schossen. Das war typisch Grace. Und Claire hatte natürlich nichts verraten, Niemandem. Nicht einmal ihr hatte sie etwas davon erzählt.
„Andrew war ein bisschen wie Marcus, oder meinst du nicht?“, stellte Claire nüchtern fest und fragte sich, wie sich Grace wohl fühlte zwischen den drei Männern an ihrem Tisch.
„Wer ist Marcus?“
„Marcus ist einer der Männer, die da draußen an unserem Tisch sitzen. Wahrscheinlich fühlt Grace sich gerade pudelwohl und amüsiert sich prächtig. Womit wir wieder beim eigentlichen Thema wären. Nämlich den gutaussehenden Männern und ganz besonders wohl Alex.“
Stevie stieß sich von dem Waschbecken ab und kramte nach irgendetwas in ihrer Handtasche, was sie in diesem Moment für wichtig empfand.
„Ach komm schon, Stevie. Ich finde das nicht schlimm. Außerdem hast du eine immense Steigerung in Bezug auf deinen Männergeschmack gemacht. Immerhin sieht Alex tausend Mal besser aus als Joshua.“
„Nicht schlimm? Aber sicher ist es schlimm. Ganz schlimm, sogar. Alex und ich das geht nicht, das ist einfach unmöglich, das darf nicht passieren!“
„Aber warum denn nicht? Was spricht denn dagegen? Er ist solo, sieht gut aus und er steht auf dich“, grinste Claire ihre Freundin an.
„Natürlich sieht er gut aus und ist solo. Er ist ja auch ein Stripper der Chippendales. Also absolutes Tabu für mich.“
Stevie hielt in ihrer Bewegung inne und seufzte. Warum musste Alex auch zu diesen begehrten Strippern Amerikas gehören? Hätte er nicht einfach der unglaublich gutaussehende, einfache Mann von nebenan sein können? Dann wäre alles ein wenig einfacher. Wobei es aber dann noch lange nicht hieß, dass Stevie sich dann leichter auf ein Abendteuer mit ihm einlassen könnte.

„Wieso ist Alex ein Tabu für dich? Nur, weil er von Beruf Stripper ist?“ Claire verstand die Freundin einfach nicht. Da kam so ein toller, gutgebauter und schöner Mann daher, machte ihr schöne Augen und Stevie wehrte sich mit Händen und Füßen gegen ihre Gefühle und Bedürfnisse.
„Eben. Alex ist Stripper und das nicht irgendein beliebiger Stripper, der sich in irgendeiner kleinen, verrauchten Bar am Wochenende etwas Geld dazu verdient, sondern er gehört zu den Chippendales. Diese Männer sind nicht nur in diesem Land oder auf diesem Kontinent bekannt, Claire. Die ganze Welt kennt diese Männer. Außerdem geht das schon deswegen nicht, weil ich nur eine einfache Frau bin, die sich ihre Brötchen mit dem Zusammenflicken von Unfallopfern verdient.“
„Ja und? Denkst du, nur weil du wie viele in diesem Land hart arbeiten gehst, hast du nicht das Recht dazu einen Mann zu lieben, der berühmt ist?“
„Genauso ist es! Ich sollte mich mit meinesgleichen einlassen und nicht mit einem Mann wie Alex. Alex ist Königsklasse und ich gehöre eben nur zum Hofstaat.“
Claire lachte laut auf und schüttelte mit dem Kopf.
„Das ist nicht dein Ernst, Stevie. Du wärst nicht die erste Frau, der so etwas passiert und die das Glück hat in die Königsklasse, wie du es nennst, einzuheiraten. Außerdem solltest du dabei nicht vergessen, dass nicht jeder beliebige Medizin studieren kann. Ärzte sind immerhin in der Bevölkerung hoch angesehen“, gab Claire zu verstehen und schüttelte noch immer amüsiert mit dem Kopf.
„Also jetzt mach aber mal einen Punkt. Erstens werde ich mich nicht einheiraten und Zweitens gibt es so etwas nicht. Ich habe noch nie gehört, dass das gut ging.“
„Oh doch, es gibt viele Frauen, die das erlebt haben und die sind bis heute noch glücklich“, antwortete die Dunkelhaarige ernst.
„So? Wer denn zum Beispiel?“ Stevie zog die Augenbrauen an und wartete gespannt auf eine Antwort der Freundin.
„Na da waren Vivian Ward und Edward Lewis. Oder... Hm...mehr wollen mir gerade auf die Schnelle nicht einfallen. Aber es gibt noch Einige.“
„Claire!“ Die Rothaarige boxte Claire gegen die Schulter. „Das ist nicht witzig! Vivian Ward und Edward Lewis? Das ist nicht dein Ernst!“
„Aber wieso denn nicht? Er, ein reicher, gutaussehender Mann und sie, eine Frau, die nichts hatte, nicht mal einen vernünftigen Schulabschluss. Trotzdem haben sie es geschafft und sind noch immer glücklich miteinander.“
„Du spinnst, Claire, wirklich wahr! Vivian Ward und Edward Lewis sind nur erfundene Filmcharaktere aus Pretty Woman.“

Die Rothaarige schüttelte nun ungläubig mit dem Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass Claire sich lustig über sie machte. Dabei war die Lage wirklich ernst. Stevie hatte absolut keine Ahnung, was sie machen sollte. Irgendwann müssten die beiden Freundinnen wieder zurück an ihren Tisch gehen und sie müsste sich Alex stellen. Aber wie nur?
„Na und? Aber sie sind glücklich und das bis heute. Du musst doch zugeben, dass ich Recht habe“, sagte Claire und lachte. Stevie schloss für einen Moment die Augen und atmete ein paar Mal vernehmlich durch.
„Das ist Fantasie, Claire. In Märchen und Filmen ist das alles möglich, aber im wirklichen Leben gibt es so etwas nicht. Außerdem wissen wir nicht wirklich, ob sie noch immer glücklich sind.“
„Woher willst du so genau wissen, dass es nicht funktionieren kann, wenn du es nicht versuchst?“ Claire stellte sich vor ihrer Freundin hin und stemmte die Hände fest in ihre Hüften. Sie blickte die Rothaarige an und wusste genau, dass diese sich tief in ihrem Innern damit auseinandersetzte, dass sie mit sich kämpfte.
„Sieh mal Stevie, Märchen können auch wahr werden. Das hast du selbst immer gesagt.“ Die Dunkelhaarige griff mit beiden Händen an Stevies Schultern und suchte mit ihren Augen den Blick der Rothaarigen. „Vergiss doch einfach, womit Alex sich sein Geld verdient und genieße es ein wenig“, endete Claire und lächelte die Freundin aufmunternd an.

Stevie hatte noch immer den Blick auf den Boden gesenkt und versuchte diese eine spezielle Sache aus ihrem Kopf zu bekommen. Aber selbst wenn sie für den Moment vergaß, was Alex´ Berufung war, so kam Stevie dennoch keinen einzigen Schritt weiter. Denn das eigentliche Problem stellte ja immer noch sie selbst und ihr Gefühlschaos dar.
„So einfach wie du dir das denkst, ist es aber nicht, Claire.“ Stevie seufzte tief, während Claire mit den Augen rollte. „Ich sag doch, ich bin hoffnungslos verloren.“
„Du bist nicht hoffnungslos verloren, du bist einfach nur stur und engstirnig“, schüttelte die Dunkelhaarige ihre Freundin kräftig durch. Stevie befreite sich aus dem Griff von Claire und blickte sie nun an.
„Ich bin nicht stur und engstirnig, nur realistisch. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich Alex gegenüber verhalten soll. Soll ich ihn ignorieren oder soll ich...“, versuchte die Rothaarige sich energisch zu verteidigen, doch wurde sie von Claires lautem Aufstöhnen jäh unterbrochen.
„Du sollst es einfach genießen, Stevie. Lass es doch auf dich zu kommen und wenn es dann so weit ist, dann hör einfach auf dein Herz. Es wird dir schon den richtigen Weg zeigen.“
„Na schön, vielleicht hast du Recht“, gab Stevie schließlich nach. „Aber ich sage dir, Alex wird mir das Herz brechen. Und wenn das geschehen ist, dann komme ich zu dir und wehe du heulst dann rum“, gab Stevie zu verstehen und schnappte sich entschlossen ihre Handtasche.
„Ja ja, wir werden sehen“, grinste Claire und damit verließen die beiden Frauen die Waschräume.
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Re: .::. The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .::.

#124

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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 7
Mit der Zeit wurde Grace immer nervöser. Vielleicht sollte sie doch mal nachsehen gehen, dachte sich die Blondine angespannt und ließ ihren Blick immer mal wieder in die Richtung schweifen, in die ihre beiden Freundinnen schon vor Ewigkeiten verschwunden waren. Wahrscheinlich hatte Claire alle Hände voll zu tun, Stevie davon abzubringen, die kleine Bar überstürzt zu verlassen. Andererseits konnte sie nicht riskieren, die Männer allein an diesem Tisch zurückzulassen, immerhin gab es hier genügend Konkurrenz in dieser Bar. Schon allein die drei Wasserstoffblondinen vom Tisch nebenan gierten nur darauf, Grace´ Platz einzunehmen.
Sie warf einen Blick in die Richtung des Nachbartisches und spürte ein genugtuendes, überlegendes Gefühl in sich aufkommen, da sie nun mal im Vorteil war, da sie diejenige war, die sich in der Gesellschaft dieser Männer befand.
„Hey Grace“, hallte die extrem anziehende Stimme ihres unmittelbaren Nachbarn in ihrem Ohr wieder.
Die Blondine neigte ihren Kopf in seine Richtung und versuchte sich ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
„Entschuldige, was hast du gesagt?“
„Ich hab dich gefragt, ob du noch etwas trinken möchtest“, entgegnete Marcus und grinste Grace spitzbübisch an.
Die Blondine nickte und ließ dabei ihren Blick wieder in die Menge gleiten. Innerlich atmete sie erleichtert auf, als sie Claire auf ihren Tisch zu kommen sah.
„Na ist ja schön, dass ihr euch auch mal wieder blicken lasst“, ließ die Blondine verlauten und hob dabei etwas beleidigt beide Augenbrauen in die Höhe.
Grace fragte sich, was an einer Makeup-Auffrischung so lange gedauert hat. Immerhin hätte sie die Unterstützung der beiden Freundinnen gut gebrauchen können, schließlich war es gar nicht so einfach, das abgesteckte Revier zu verteidigen bei so viel neidischen Blicken.
„Wo ist Stevie abgeblieben?“, fragte sie erstaunt und sah wieder in die Richtung, aus der die Dunkelhaarige zuvor schon gekommen war. Claire zuckte nur mit den Schultern und lächelte verlegen. Was sollte sie nun sagen? Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet und warteten neugierig auf eine Erklärung.
„Ähm...Stevie ist...sie wollte noch kurz an die Bar gehen. Ich glaube, sie hat eine alte Studienbekannte entdeckt“, flunkerte Claire. Sie ließ sich auf den Stuhl sinken und schnappte sich ihr Glas, trank einen kräftigen Schluck daraus. Grace rollte mit den Augen. Sie wusste, dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach. Jedoch ging sie vorerst nicht weiter darauf ein.
„Du kennst doch Stevie, sie muss immer quatschen gehen“, lachte Claire, die Freundin verteidigend. Grace seufzte und warf der Freundin einen Blick zu, der verriet, dass in dem Punkt das letzte Wort noch nicht gesprochen war.

„Schaaade“, kam es enttäuscht von Dave, der sich schon so auf das kommende Gespräch gefreut hatte.
Claire jedoch ließ daraufhin ihre Schultern sinken und versuchte sich mit ihrem Sektglas abzulenken, um ja nicht ihre Enttäuschung zu offenbaren und einen tiefen Seufzer zu unterdrücken. Die Brünette hatte so gehofft, sie könnte den Abend irgendwann mit diesem blonden Schönling allein verbringen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Stevie schon wieder den Sechser im Lotto abgegriffen hatte und die Männer wieder einmal nur auf sie flogen.

Grace entging dieser enttäuschte Ausdruck der Freundin nicht. Grinsend beugte sie sich etwas zu Claire vor.
„Dave glaubt, wir hätten etwas Schmutziges aus unserem Leben zu erzählen. Er hat die ganze Zeit auf euch gewartet und ist nun natürlich extrem enttäuscht, dass Stevie nicht mit zurückgekommen ist“, flüsterte die Blondine ihrer dunkelhaarigen Freundin leise ins Ohr. „Kannst deinen hübschen Mund also wieder zu einem Lächeln bewegen.“
Das Grinsen in Grace´ Gesicht schwand auch dann nicht, als die Freundin sie mit leicht geröteten Wangen ansah. Sie hatte Claire offensichtlich voll erwischt, was nicht wirklich oft geschah. Daher war es umso schöner und amüsanter, dass es nun nach all den Jahren, die sich mittlerweile kannten, geschehen war. Solch eine Situation, in der die Freundinnen offenbar mehr von einer Nacht erwarteten, gab es noch nie, soweit Grace sich erinnern konnte. Dieser Abend stellte also auch eine neue Erfahrung in der jahrelangen Freundschaft untereinander dar. Sie lernten einander von einer ganz anderen, bisher verborgen gebliebenen Seite kennen.
„Ich weiß nicht, wovon du redest“, entgegnete Claire so locker wie möglich und blickte Grace dabei starr ins Gesicht.
„Natürlich nicht“, gab die Blondine zurück und musste sich wirklich sehr zusammennehmen, um nicht auf der Stelle in lautes Gelächter auszubrechen.
„Hast du nichts Besseres zu tun?“, fragte die Dunkelhaarige und wies mit einer Kopfbewegung in die Richtung von Marcus, der genauso wie die anderen beiden Männer damit beschäftigt war, seinen Namen auf irgendwelche Autogrammkarten zu hinterlassen. Stevie hat wohl nicht ganz unrecht mit ihrer Meinung, dachte Claire enttäuscht. Diese Männer waren nun mal Stripper und überall bekannt und gleichermaßen begehrt. Es stellte tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit dar, zu erwarten, dass sie sich vollkommen und allein in der Gesellschaft und Aufmerksamkeit von diesen Schönlingen sonnen konnten. Die drei Freundinnen waren eben doch nur eine von vielen.

Grace blickte argwöhnisch in die Richtung der Männer. Sie musste mit ansehen, wie der blonde Adonis mit den blauen Augen, den sie sich insgeheim für sich selbst ausgesucht hatte, einer Schwarzhaarigen seine große, männliche Hand auf die schmalen Hüften legte und sie zu sich heranzog. Die elfengleiche Dunkelhaarige, mit dem weißblassen Gesicht und den giftgrünen Augen schmiegte ihren zarten Körper an den von Marcus und setzte ein verführerisches Lächeln auf ihre sinnlichen, vollen Lippen. Sie wartete darauf, dass ein helles Zucken und rasches Zischen aufkommen würde und der einzigartige Moment für immer auf einer digitalen Fotografie festgehalten war. Grace drehte sich wieder zu Claire herum und blickte die Freundin schulterzuckend an.
„Ich hatte sowieso nichts anderes vom Abend erwartet“, flunkerte sie und füllte die beiden Sektgläser wieder auf. „Schließlich haben wir immer noch uns und bisher hatten wir irgendwie jedes Mal nette Gesellschaft gefunden. Wieso also nicht auch heute Nacht?“
„Genau“, pflichtete Claire der Freundin lächelnd bei und griff nach dem frisch aufgefüllten Sektglas. „Nur so wie es aussieht, werden wir den Rest des Abends wohl auf das Geburtstagskind verzichten müssen.“

Claire blickte neidisch in die Richtung, in die Alex nun lief und schlussendlich in der Menschenmenge verschwunden war. Sie seufzte auf und fragte sich, was wohl Stevies Geheimnis sei. Es war ja nicht so, dass die Brünette der Freundin ihr Glück nicht gönnen würde oder sie selbst und auch Grace weniger attraktiv wären. Nur die rothaarige Freundin griff irgendwie immer in den richtigen Topf und pickte sich genau den Volltreffer heraus. Und heute Abend würde sie wohl vor Neid platzen, wenn Stevie mit Alex einen wunderbaren Abend und vielleicht sogar eine aufregende Nacht verbrachte. Während sie hier am Tisch mit ansehen musste, wie ihr Auserwählter mit irgendwelchen Blondinen, Brünetten oder sonst was heftig flirtete.

Stevie drängte sich unterdessen zur Theke hindurch. Es war irgendwie blöd gewesen, Claire einfach allein zurückgehen zu lassen, allerdings fühlte sie sich noch nicht in der Lage, Alex unverwandt zu begegnen. Die Rothaarige seufzte tief, als sie endlich die kleine Bar erreicht hatte, und bestellte sich einen Drink. Den Blick umherwandernd, beobachtete sie die vielen Frauen, die sich in der Bar aufgeregt unterhielten, lachten und ihre Drinks zu sich nahmen. Stevie schüttelte mit dem Kopf. Sie mochte diese Art von Zusammentreffen noch immer nicht. Obwohl ihr Alex dennoch nicht mehr aus dem Kopf ging, der, wie sie nun mehrmals festgestellt hatte, ebenfalls zu den Männern und somit zu den Gründen des Massenansturms in dieser kleinen Bar auf der West End Avenue gehörte.

So sehr Stevie sich die Worte Claires auch immer wieder vor Augen führte, sie konnte sich nicht dazu durchringen, diesen einen für sie ausschlaggebenden und wichtigen Punkt einfach so zu verdrängen. Andererseits sagte die Rothaarige sich, und das war schon immer ihr Motto gewesen, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Aber solange sich ihr Verstand immer und immer wieder gegen das Herz stellte, funktionierte das nun einmal nicht. Stevie nahm einen kräftigen Schluck von ihrem bestellten Drink und seufzte innerlich tief. Normalerweise stellte sie doch auch nicht alles und jeden infrage, wieso also ausgerechnet an diesem Tag bei Alex? Diese Frage konnte sie sich beim besten Willen nicht beantworten. Selbst wenn sie nun all ihren Mut zusammennahm und sich wieder zu ihren Freundinnen und den drei Männern gesellte, wusste sie noch immer nicht, wie sie Alex gegenübertreten sollte. Claire hatte wohl recht, sie musste es einfach riskieren und alles auf sich zukommen lassen. Stevie leerte ihr Glas und bestellte sich im nächsten Moment einen weiteren Drink. Dann würde sie zurückkehren und ins kalte Wasser springen, ansonsten würde sie sich wohl den Rest ihres Lebens diesen Tag immer wieder vor Augen halten und sich fragen, wieso sie es nicht gewagt hatte.

„Hey“ Der Hauch dieser Stimme ließ Stevie erschauern. Sofort spürte sie, wie sich ihr Nacken verspannte und ihr Herz kräftig und laut gegen die Rippen hämmerte. Die Rothaarige wagte es nicht, sich herumzudrehen.
„Ich schulde dir noch einen Drink. Wenn du willst, kannst du ihn dir jetzt einfordern“, klang wieder diese mit Sex überhauchte Stimme an Stevies Ohr. Sie konnte seine Präsenz ganz deutlich spüren. Dies brachte die Rothaarige jedoch nach wie vor vollkommen durcheinander und machte sie zunehmend nervöser. Sie hatte nicht mit Alex gerechnet, sie war einfach noch nicht so weit. Was sollte sie nun nur sagen oder gar tun? Verlegen biss Stevie sich auf der Unterlippe herum und versuchte angestrengt nach irgendwelchen vernünftigen Worten zu suchen, doch kam ihr keines in den Sinn und auch nicht über ihre Lippen. Daher nickte sie nur bestätigend mit dem Kopf. Auch wenn Stevie sich nicht sicher war, wie sie nun weiterverfahren würde und wie die nächsten Minuten verlaufen würden, eines wusste sie mit absoluter Sicherheit, sie wollte Alex so schnell nicht wieder gehen lassen. Daher hoffte sie auf ihre Schlagfertigkeit und betete, dass ihr so schnell wie nur irgend möglich etwas einfallen würde, was sie ihm erzählen könnte.
Doch Alex kam ihr schon wieder zuvor.
„Wir könnten auch woanders hingehen, wenn dir das lieber ist“, grinste Alex und lehnte sich lässig an die Theke heran. So hatte er einen besseren Blick auf die Frau vor sich. Stevie schluckte schwer und griff automatisch nach ihrem Glas, um ihrer trockenen Kehle ein wenig Erfrischung zu geben.
„Ich kenn dich doch gar nicht“, gab sie ihm schließlich zur Antwort, versuchte dabei aber nicht unbedingt in seine Augen zu sehen.
„Das lässt sich schnell ändern.“ Automatisch griff Alex nach einem Zipfel von Stevies Jacke und drehte ihn locker zwischen seinen Fingern. Jedoch ließ er genauso schnell wieder los, als ihr Kopf in seine Richtung schoss. Er wollte sie nicht bedrängen oder sie erschrecken. Alex wusste ja selbst nicht so genau, was er getan hatte und vor allem was ihn dazu bewegte. Deshalb war er umso erleichterter, als ihm der Barkeeper sein Getränk vor die Nase setzte. Dankbar über eine kleine Abwechslung, einer Möglichkeit aus ihrem Blick zu entschwinden, nahm Alex einen kräftigen Schluck von seinem kühlen Bier.

Einen Moment herrschte Stille. Stevie fragte sich währenddessen, wie genau sie diese Gesten deuten sollte. Nicht nur dieser Kuss vor einiger Zeit, auch die Tatsache, dass Alex sie gesucht und auch gefunden hatte und nun diese eindeutigen Worte aus seinem Mund. Nun stahlen sich wieder Claires Ratschläge in ihr Hirn zurück. Versuche es doch einfach ein wenig zu genießen und mach das Beste daraus, hallte es immer und immer in ihrem Kopf wieder. Nervös drehte sie ihr inzwischen leeres Glas in den Händen und atmete schließlich kräftig durch. Irgendetwas musste nun über Stevies Lippen kommen, sonst würde Alex wohl schneller als ein Herzschlag wieder verschwunden sein.
„Du hast sicher auch schon eine passende Idee“, antwortete sie ihm mit einem Lächeln. Alex blickte zu Stevie hinüber und nickte eifrig mit dem Kopf. Er wusste, dass er eventuell einen falschen Eindruck machen würde, aber mehr als eine Ohrfeige und die Flucht ihrerseits hatte er ja nicht zu befürchten.
„Kennst du diese Speeddatings?“
Stevies Augen ruhten auf seinem markanten Gesicht und weiteten sich, als sie diese Frage vernahm.
„Du meinst diese Dates, wo sich wildfremde Menschen an einem Tisch gegenübersitzen und in einer bestimmten Zeitspanne so viele Fragen wie möglich stellen?“
„Genau diese. Nur, dass wir ja alle Zeit der Welt haben. Außer du hast noch etwas vor, heute Abend.“
Nun schüttelte Stevie eifrig mit dem Kopf. Nichts auf der Welt könnte in diesem Moment wichtiger sein, als sich in Alex´ Nähe zu sonnen, stellte die Rothaarige für sich fest.
„Sehr schön“, antwortete Alex mit einem Lächeln auf den Lippen. Er reichte Stevie das frisch aufgefüllte Getränk hinüber und setzte sich auf einen der Barhocker. Noch etwas unsicher darüber, was genau der Abend bringen würde, hoffte Alex trotzdem, dass die Rothaarige sich auf diese Art von Kennenlernen einlassen würde. Es war untypisch für ihn, aber es versprach, interessant zu werden. Er hatte bisher nie sonderlich großes Interesse gehegt, mehr über eine Frau zu erfahren. Für Alex reichte es, wenn er den Namen kannte und wusste, dass sie in sein Beuteschema passte. Schließlich war er ein Chippendale und wollte nur seinen Spaß mit dem anderen Geschlecht haben. Zu mehr durfte es in seiner Berufung nicht kommen, denn dann würde es nur zu Ärger und Stress kommen. Immerhin ist er zu den Strippern gegangen, um sich nicht noch einmal verletzen und eine Frau zu nahe an sich heran kommen zu lassen.
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Re: .::. The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .::.

#125

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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 8
Die Rothaarige hatte nun genügend Zeit, diesen Adonis genauer unter die Lupe zu nehmen, ihn zu beobachten und herauszufinden, was genau sie an Alex faszinierte. Stevie erkannte, dass es eigentlich viele Dinge waren, die noch unergründlich waren, aber immer mehr ihre Neugierde weckten. Sie führte das Getränk in ihren Händen zu ihrem Mund und benetzte die Lippen mit diesem.
„Hast du so etwas schon einmal gemacht? Also dieses Speeddating, meine ich“, fragte Stevie neugierig und versuchte durch Alex´ Gestik und Mimik herauszufinden, was ihr seine nonverbale Kommunikation verraten würde.
„Na sicher doch“, gab Alex ernsthaft zu verstehen, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich ein breites Grinsen im Gesicht festsetzte.
Stevie schüttelte mit dem Kopf und griff wiederholt nach ihrem Getränk. Sie nahm einen Schluck und hielt das Glas anschließend fest mit ihren Händen umschlungen.
„Wieso glaubt ihr Männer nur immer, ihr könntet uns Frauen hinters Licht führen?“, schüttelte die Rothaarige noch immer mit dem Kopf. Alex sah mit erstauntem Gesichtsausdruck zu Stevie hinüber. „Deine Körpersprache hat bei deiner Antwort etwas ganz anderes vermittelt“, sagte Stevie lachend.
„Hat sie das?“ Alex zog eine Augenbraue in die Höhe. „Gehört das zu deinem Beruf, Menschen zu beobachten?“

Stevie lächelte Alex an. Sicher hatte sie sich hin und wieder während ihres Studiums auch mit der Psyche eines Menschen beschäftigen müssen. Jedoch war vieles auf diesem Gebiet ihrer eigenen Neugierde zuzuschreiben gewesen. Besonders fasziniert war die Rothaarige seit jeher von den körperlichen Signalen, die ein Mensch während eines Gespräches sendet.
„Befinden wir uns nun schon in diesem Date?“, stellte Stevie eine Gegenfrage.
„Ähm...nein, vielleicht sollten wir vorerst die Regeln klarstellen.“ Alex war nun merklich verunsichert. Er fragte sich, weshalb die Rothaarige ihm auswich.
„Mein Interesse gilt nur der Neugierde halber diesem Fachgebiet“, sagte Stevie mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Rothaarige legte absichtlich ihre Hand auf Alex´ Arm und vernahm seinen fragenden Blick. Sie hatte die Absicht herauszufinden, ob es für sie gleichermaßen einfach wäre, diesen Mann aus seinem Konzept zu bringen, wie er es mit ihr den bisherigen Abend schon tat.
„Welchem Fachgebiet denn?“ Alex war vollkommen durcheinander. Für den Moment schien es, als würden nun die Rollen getauscht.
„Das bleibt vorerst noch mein Geheimnis. Ich möchte dir ja nicht alles vorwegnehmen“, antwortete Stevie und setzte ein Lächeln auf. „Also, da du ja schon einmal solch eine Art von Date hattest, schlage ich vor, du erzählst mir, wie die Regeln sind. Wie genau sollte das denn ablaufen?“

Stevie hielt ihre Augen fest auf Alex gerichtet und verschränkte gelassen die Hände auf ihrem Schoss ineinander. Sie schmunzelte innerlich. Die starken körperlichen Signale waren für jemanden, der sich damit über Jahre hinweg beschäftigt hatte, ziemlich eindeutig. Das nervöse Umklammern des Glases, welches vor ihm auf dem Tresen stand, und auch der ausweichende Blick ließen eindeutig darauf schließen, dass nun nicht mehr Stevie diejenige war, die sich durcheinander und ihrer Nervosität ausgeliefert fühlte. Vielmehr schien dieser Funke der eindeutigen Anspannung nun auf Alex übergesprungen zu sein. Diese Genugtuung und das Wissen darüber sollten fürs Erste genügen. Auch wenn Stevie begann, diese Situation der gefühlstechnischen Überlegenheit zu genießen.
„Alles in Ordnung?“, fragte Stevie mit absoluter Gelassenheit in der Stimme, was ihr Gegenüber nur noch mehr verunsicherte.
„Du machst mich nervös“, erwiderte Alex lediglich und holte tief Atem. Er führte das Glas in den Händen zu seinen Lippen und trank einen kräftigen Schluck.
„Aber gut, die Regeln.“ Alex rieb sich grübelnd mit den Fingern über das Kinn und sah Stevie anschließend an. „Jeder stellt zehn Fragen, die ehrlich und aufrichtig beantwortet werden müssen. Zeit spielt ja dabei keine Rolle, so wird der Antwortende nicht unbedingt unter Druck gesetzt.“ Alex machte eine kurze Pause und holte tief Atem. Er versuchte noch immer nicht aufzusehen und blickte daher stur auf seine Hände, die das Glas umklammerten.
„Zehn Fragen?“, fragte die Rothaarige etwas verblüfft.
Wie soll sie sich denn zehn Fragen auf die Schnelle überlegen? Andererseits gab es eine Menge, was sie unbedingt in Erfahrung bringen wollte. Stevie lächelte. Sie war nun ganz gespannt, was diese Art von Dating alles ans Licht bringen würde und so wie es im Moment schien, würde es eine interessante Sache werden. Jedoch wollte sie auch nicht unbedingt den Anfang machen.
„Naja, wir könnten uns auch für den Anfang erst einmal auf fünf Fragen beschränken“, antwortete Alex und blickte nun doch auf. „Wobei mir das mit Sicherheit nicht ausreichen wird.“ Er grinste Stevie an. Diese jedoch war mehr als erstaunt darüber, dass Alex anscheinend etwas ganz Bestimmtes im Sinn hatte. Sie wollte nur zu gerne in diesem Augenblick die Fähigkeit besitzen, Gedanken lesen zu können.
„Gut, du fängst an“, antwortete sie Alex. „Aber eine Frage habe ich vorher noch. Stellen wir die Fragen abwechselnd oder nacheinander weg?“
Alex überlegte einen Augenblick. Er war sich nicht sicher, was das Klügere wäre. Aber es machte auch keinen sonderlich großen Unterschied, ob die Fragen abwechselnd oder hintereinandergestellt wurden. Wichtig war für ihn eben nur, was er dabei alles erfahren würde.
„Eigentlich ist es gleichgültig. Aber vielleicht machen wir es doch abwechselnd. So hat jeder etwas Luft zum Überlegen.“
Stevie schenkte ihm daraufhin nur ein leichtes und unsicheres Nicken gefolgt von einem Lächeln.

„Also dann...“, begann Alex und rieb sich leicht nachdenkend die Hände. So einfach war diese Sache gar nicht. Wie sollte er denn in nur fünf Fragen alles Wichtige über Stevie herausfinden? Er musste sich also genau überlegen, was er für Fragen stellte und präzise abwägen, welche dieser Fragen von größter Wichtigkeit schienen und welche Antworten er später sowieso von ihr erfahren würde. Ein spitzbübisches Grinsen legte sich in seinem Gesicht nieder, was Stevie dazu veranlasste beide Augenbrauen in die Höhe zu ziehen.

„Du weißt schon, dass diese Art von Dates für gewöhnlich sehr kurz, aber dennoch seriös sind?“, fragte die Rothaarige und griff leicht nervös nach ihrem Glas. Ihr Herz schlug nun noch sehr viel mehr aus und hämmerte mit schnellen, kräftigen Schlägen gegen ihren Brustkorb. Stevie war sich plötzlich unsicher, ob die Zustimmung zu solch einem Kennenlernen tatsächlich so klug gewesen ist. Was wäre, wenn Alex sie nun mit Fragen konfrontierte, die so gar nicht auf ein wirkliches Interesse an ihrer Person hindeuteten? Wenn diese Fragen einfach nur verabscheuungswürdig wären? Wenn sie viel zu sehr in ihre Intimität eindrangen und ihr auf eine gewisse Art und Weise verdeutlichten, dass sie eine von vielen Frauen war, die Alex einfach nur zu sich ins Bett bekommen wollte? Stevie schüttelte mit dem Kopf und verdrängte ihren Wunsch wieder in ihrem Kopf, schob es in irgendein Gewinde ihres Hirns zurück. Damit sie keine Gelegenheit mehr haben würde, sich zu wünschen, Alex würde andere Gefühle für sie hegen. Denn das konnte nicht sein. Alex war schließlich ein Mann und noch dazu ein Stripper, da war es einfach unmöglich, zu glauben, er würde Gefühle für eine von vielen Frauen entwickeln. Dann auch noch ausgerechnet für sie. Unmöglich! Wieder führte die Rothaarige das Glas, welches sie seit einigen Minuten nicht mehr losgelassen hatte, an ihren Mund. Sie nippte ein wenig an dem Getränk, um es anschließend nervös in ihren Händen zu drehen.

Alex´ Grinsen war noch immer nicht aus seinem Gesicht gewichen, doch das bekam Stevie gar nicht wirklich mit. Sie wagte es nicht aufzusehen, ihm in die Augen zu sehen. Alex bekam dies allmählich immer öfter zu spüren. Noch war er sich nicht sicher, wie er ihre Unsicherheit zu deuten hatte, deshalb ging er in die volle Offensive und forderte Stevie heraus.
„Sind sie das?“, fragte er daher mit gespieltem Unwissen und feixte innerlich, als er Stevies Erstaunen in ihren Augen aufflammen sah. Nun hatte Alex das Blatt anscheinend wieder gewendet. Jetzt schienen die Rollen wieder klar verteilt und nicht durcheinandergebracht. Denn im Augenblick war Stevie diejenige, der die Unsicherheit und Nervosität ins Gesicht geschrieben war. Alex fand zu seiner gewohnten, lockeren Art zurück und war äußerst erleichtert darüber. Da Stevie keine Anstalten machte, auf seine Frage zu antworten räusperte er sich kurz und drehte sich ein wenig in ihre Richtung, um sie so besser beobachten zu können.

„Gut, dann fange ich also an. Erste Frage: Was sagt denn der Mann zu Hause dazu, dass du dir mit deinen Freundinnen sechs wildfremde Kerle beim Ausziehen ansiehst?“
Im ersten Moment blickte Stevie verwirrt in Alex´ Augen. Doch schnell verstand sie und schenkte ihm ein Lächeln.
„Gar nichts, ich hab zu Hause die Hosen an“, entgegnete sie locker mit einem Grinsen auf den Lippen.
Stevie sah, wie das Lächeln auf Alex´ Gesicht erstarb und merkte, wie er unbeabsichtigt ein Stück weiter von ihr wegrutschte. Alex hat also auch so etwas wie Anstand, dachte sie bei sich und lächelte ihn noch ein wenig mehr an. „Aber keine Sorge, es gibt niemanden, der auf mich wartet. Außer vielleicht Garfield, aber der ist zu träge, um irgendwelche Besitzansprüche zu stellen und für ihn ist es auch uninteressant, wer da ist. Hauptsache er bekommt seine Mahlzeiten rechtzeitig vorgesetzt“, lachte Stevie. Alex atmete erleichtert auf und lockerte seine angespannte Haltung wieder etwas. Die Frau ihm gegenüber schien sich einen Spaß daraus zu machen, ihn zu quälen. Aber er musste sich eingestehen, dass er ja derjenige war, der diese Art von Speeddating vorgeschlagen hatte.
„Gut“, murmelte Alex und umschloss mit seinen kräftigen Händen fest sein Glas. „Also ich meine, nicht gut für dich. Ist sicher furchtbar, wenn der einzige Mann im Haus so desinteressiert umherschleicht“, sagte Alex grinsend und trank einen großen Schluck von seinem Bier.

Stevie nickte etwas überrascht und sah mit großen Augen den Mann vor sich an. Sie verstand die Andeutung nicht so ganz. Ja gut, er versuchte, seine deutliche Nervosität gekonnt zu überspielen. Aber hätte sie mit dieser Reaktion nicht gerechnet. Zumindest nicht so und noch viel weniger gleich nach der ersten Frage. Sofort war das umwerfende Lächeln wieder auf seinen Lippen, welches ihn so sehr sympathisch macht und seine blauen Augen noch strahlender erscheinen lässt.
„Ich bin dran, oder?“, versuchte Stevie ihre Gedanken wieder zu ordnen. Alex gab ihr ein Nicken zur Antwort. Die Rothaarige musste auch nicht lange nachdenken und machte daher direkt weiter.
„Wie kommt es, dass du dich fast jede Woche vor so vielen fremden und hysterischen Frauen ausziehst?“, stellte sie ihre erste Frage und war nun mächtig gespannt auf Alex´ Antwort.

Eigentlich rechnete sie mit einer männertypischen Antwort und ein Mann vom Schlag wie Alex einer war, musste sich wahrscheinlich oft solch eine Art von Frage gefallen lassen. Daher hatte er womöglich eine für ihn äußerst plausible und einstudierte Antwort im Petto, die er nur herunterrattern brauchte. Aber die Rothaarige hatte sich geirrt. Alex schien zwar nicht überrascht, die Frage über seinen Job zu hören, jedoch versuchte er wirklich nach einer ehrlichen Antwort zu suchen. Womöglich weil er wohl das erste Mal ernsthaft darüber nachdachte. Alex räusperte sich kurz und wich Stevies Blick aus. Was sollte er nun auf die Frage antworten? Er wollte die Rothaarige nicht verschrecken und schon gar nicht wollte er etwas sagen, dass aus ihm ein Frauenverschlingendes Monster machte. Auch wenn er zugegebenermaßen bisher so gelebt hatte.

„Ich sehe gut aus und die Frauen sind verrückt nach mir“, gab Alex ihr schließlich grinsend zur Antwort. Stevie nippte gerade etwas an ihrem Glas und verschluckte sich direkt, was Alex nur noch breiter grinsen ließ. Sie hatte zwar mit solch einer Antwort gerechnet, aber dennoch kam sie überraschend.
„Wie wahr, wie wahr“, murmelte die Rothaarige und starrte Alex mit ihren braunen Augen an. Sie bemerkte gar nicht, dass sie die Worte soeben laut ausgesprochen hatte. Erst als diese schon längst über ihre Lippen gerutscht und in Alex´ Ohren gedrungen waren, wurde Stevie bewusst, dass sie diese Worte nicht in Gedanken gesprochen hatte. Sofort senkte sich ihr Blick und sie umschloss das Glas fest mit den Händen. Wenn das so weiter geht, dann denkt Alex vermutlich, dass sie nicht anders wie andere Frauen ist, schoss es Stevie alarmierend durch den Kopf. Denn eigentlich war es ganz und gar nicht so. Sie war ganz und gar nicht so. Die Rothaarige musste sich zwar eingestehen, dass sie den Rest des Abends und auch die kommende Nacht mit diesem überaus anziehenden Stripper verbringen wollte, jedoch waren ihre Beweggründe ganz andere als vermutlich diese jeder anderen Frau.
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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 9
Alex konnte nicht anders, er musste die Rothaarige einfach ansehen. Musste sehen, wie sie mit sich und ihrer Fassung kämpfte und ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg. Wahrscheinlich, so dachte Alex, wollte sie diese Bemerkung gar nicht laut aussprechen und doch huschte sie aus ihrem Mund heraus. Der Gedanke daran ließ Alex wieder ein breites Grinsen entkommen. Er wusste um seine Wirkung auf die Frauenwelt und dennoch überraschte es ihn ein wenig. Es war ja nicht so, dass die Frauen, mit denen er sich sonst abgab, nicht außergewöhnlich attraktiv und gut aussahen. Im Gegenteil, Alex legte schon sehr großen Wert auf das Aussehen der Herzensdamen. Jedoch hatte es noch nie eine Frau geschafft, ihn so richtig aus der Fassung und um den Verstand zu bringen, wie Stevie es tat.

Nicht nur in diesem Moment, sondern schon seit er sie das erste Mal gesehen hatte. Alex konnte nicht sicher sagen, was genau es war. Was ihn so sehr aus seiner Bahn heraus warf, was ihn an der Frau ihm gegenüber faszinierte. Vielleicht war es die Art und Weise, wie sie ihn anblickte, wie ihre Augen lachten. Oder vielleicht war es auch einfach nur die Tatsache, dass Stevie ihn nicht mit überzuckerten Komplimenten überschüttete und über ihn herfiel, wie nach Wasser in der heißen, trockenen Wüste. Stevie konnte seiner Anwesenheit und seinem Blick nicht vollkommen normal gegenübertreten, dessen war Alex sich sicher, jedoch zeigte sie es nicht offen, nicht bewusst. Stevie überspielte die Nervosität, die sie in seiner Gegenwart überfiel, mit ihrer Natürlichkeit und ihrer Schüchternheit. Das wiederum machte sie noch anziehender und attraktiver, als ihr Aussehen und ihr Auftreten es in Alex´ Augen ohnehin schon taten. Daher bemerkte Alex gar nicht, dass er ganz unbeabsichtigt seine Hand über Stevies Arm streifen ließ.

Doch die Rothaarige konnte diese Berührung deutlich vernehmen und das machte ihr so sehr zu schaffen, dass sie am liebsten geflüchtet wäre. Mit großen Augen verfolgte sie die Bewegung seiner Finger auf ihrem Arm und musste sich zusammenreißen, um Alex nicht zu offenbaren, wie sehr sie diese Berührung genoss und sich in ihrem Innern eine noch viel größere Begierde breitmachte. Verlegen blickte Stevie auf und traf auf Alex´ seeklare Augen. Sein Blick hielt den ihren gefangen und sofort lief ihr ein Schauer über den Rücken. Augenblicklich zog sie instinktiv ihren Arm zurück.
„Ähm, ich glaube, du bist dran mit der nächsten Frage“, sagte Stevie leicht irritiert und rutschte aufgeregt auf ihrem Stuhl hin und her. Alex räusperte sich kurz und fuhr mit der nächsten Frage unbeirrt fort.
„Was hast du für Vorlieben?“, fragte er geradeheraus und grinste Stevie dabei an.
„Wie bitte?“ Wieder schoss Stevie die leichte Schamesröte ins Gesicht. Wenn Alex so weiter machte, dann wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihre Beherrschung vollkommen verlor. Alex lachte laut auf.
„Nicht das was du denkst. Das hebe ich mir für später auf“, antwortete Alex und zwinkerte der Rothaarigen verführerisch zu. „Ich meine deine Vorlieben generell, ganz seriöse eben. Mal abgesehen von dieser, in einer Bar mitten in New York zu sitzen und sich Männer beim Ausziehen anzusehen.“
„Oh, ok. Aber glaube mir, das war nicht meine Idee. Ich kann solche Veranstaltungen ganz und gar nicht haben. Dass ich heute hier bin, ist alles auf Claires und Grace´ Mist gewachsen.“
„Jetzt sag bloß, dir hat die Show nicht gefallen. Da hatte ich aber einen ganz anderen Eindruck gehabt.“

Stevie schluckte schwer. Alex hatte recht und wie er das hatte. Sie musste sich selbst eingestehen, dass sie sowohl seine Bekanntschaft wie auch die Show in vollen Zügen genossen hatte und auch noch immer tat. Das konnte sie nicht mehr leugnen, es wäre absolut zwecklos und gelogen, wenn sie das Gegenteil behaupten würde.
„Das habe ich nicht gesagt. Ich meine, wer hätte denn ahnen können, dass es so aufregend sein kann, einem Mann beim Ausziehen zuzusehen.“
„Du hast aber nicht nur zugesehen, Schätzchen, sondern tatkräftig mit angepackt. Mag sein, dass dir vorher nicht in den Sinn gekommen ist, diese Sache könnte eine Vorliebe werden. Ich wette, nun ist sie es, und zwar eine deiner Größten“, grinste Alex und schnappte sich ganz beiläufig sein Bierglas, um einen Schluck zu trinken.
„Ich wurde dazu gezwungen, mein Lieber. Das sollten wir nicht vergessen oder gar verwechseln, und ob es nun eine meiner Vorlieben ist, das solltest du versuchen selbst herauszufinden. Jedoch ohne Garantie auf Erfolg“, konterte Stevie in ihrer gewohnten Schlagfertigkeit. Alex hatte Schwierigkeiten sein Bier ordentlich herunterzuschlucken. Das hatte er Stevie gar nicht zugetraut, so viel Schlagfertigkeit. Andererseits konnte er nicht leugnen, dass es ihm gefiel. Sogar äußerst gefiel. Alex machte es sich zur Aufgabe, noch an diesem Abend herauszufinden, was genau in dieser Beziehung wohl zu Stevies Vorlieben gehörte.
„Also, was sind denn nun deine Vorlieben?“, wiederholte Alex seine Frage noch einmal.
„Du meinst abgesehen von der tatkräftigen Unterstützung dich aus deinen lästigen Klamotten zu schälen? Nun ja, wenn es der Job zu lässt, dann reite ich leidenschaftlich gerne“, antwortete Stevie trocken und provozierte damit erneut, dass Alex sich an seinem Bier verschluckte. Doch ignorierte sie gekonnt seine Reaktion und fuhr unbeirrt weiter.
„Außerdem ist es zum Ritual geworden, dass wir zweimal im Monat ordentlich einen draufmachen, seit wir unseren Schulabschluss gemacht haben und zu viel mehr reicht es leider nicht.“ Stevie zuckte mit den Schultern. Wie auch, in ihrem Job war es gar nicht möglich, viele Vorlieben zu haben und auszuleben. Da sie immer beschäftigt und auf dem Sprung war. Stevie lebte für ihren Job, wie andere für ihre Familie. Man konnte sogar meinen, sie wäre mit ihrem Beruf verheiratet. Ganz anders waren da Grace und Claire. Sicher, jede der Drei liebte ihren Job, aber keine so sehr wie Stevie und erst recht nicht, seit sie sich damit abfinden musste, nie im Leben den einzig Richtigen zu finden, dem sie ihre ganze Leidenschaft und Aufmerksamkeit schenken konnte.
„Mit Sicherheit erlebt man so richtig etwas, wenn man mit euch unterwegs ist. Langweilig wird es wohl nie.“ Alex zwinkerte Stevie zu. Zu gerne würde er bei solchen Treffen der drei Freundinnen einmal Mäuschen spielen.
„Worauf du dich verlassen kannst. Wer weiß, wenn du dich anstrengst und ganz lieb bist, dann nehmen wir dich vielleicht auch mal mit.“
„Vorsicht! Ich nehme dich beim Wort. Du musst mir nur sagen, was dir vorschwebt und ich bin dabei.“
„Da gehe ich jede Wette ein“, gab Stevie grinsend zurück. „Aber von mir wird nichts dergleichen vorgesagt, da musst du dir schon selbst was einfallen lassen.“
Alex seufzte auf und ließ die Schultern sinken. Da hatte er gehofft, Stevie würde ihn herausfordern und sich womöglich zu sicher sein, dass er kniff und dann blockte sie ab.
„Jetzt sag mir nicht, du bist einfallslos. Ich hatte dich eigentlich so eingeschätzt, dass du eine immense Fantasie besitzt, gerade in deinem Beruf darf diese doch nicht ausbleiben.“

Schneller als Stevie zum Wimpernaufschlag ansetzten konnte, spürte sie Alex´ Lippen auf ihrem Mund. Ganz zart und federleicht strichen seine Lippen über die Ihrigen. Alex wartete Stevies Reaktion ab, rechnete eigentlich mit einer Ohrfeige oder zumindest mit Gegenwehr. Doch das ganze Gegenteil war der Fall. In jenem Moment, in dem die Rothaarige seine Lippen spürte, entzündete sich das Feuer der Leidenschaft und das der Sehnsucht wieder von Neuem in ihrem Innern. Sodass sie sich an Alex´ Schultern festkrallte und ihren zarten Körper fest an seinen presste.

Alex machte aus der vagen Berührung ihrer beider Lippen einen Kuss. Einen echten, intensiven, leidenschaftlichen Kuss. Was er sich die letzten Stunden heimlich in Gedanken ausgemalt hatte, wonach sich sein Innerstes sehnte, gierte, wurde plötzlich wahr. Daher war er umso enttäuschter, als Stevie sich wieder von seinen Lippen entfernte. Gerade wollte Alex etwas sagen, als er von hinten angerempelt wurde. Dave stand plötzlich neben ihnen.
„Alex, komm, wir müssen jemanden begrüßen. Es ist wichtig“, sagte der blonde Mann grinsend und zupfte Alex am Arm. Dieser jedoch verdrehte nur die Augen. Das war es also gewesen, was Stevie dazu veranlasste, sich von ihm zu lösen.
„Ich bin beschäftigt, Dave. Im Augenblick kann es gar nichts Wichtigeres geben“, gab Alex zurück, ließ aber seinen Blick nicht von Stevie ab. Die Rothaarige schenkte Alex ein schüchternes Lächeln. Sie konnte noch gar nicht richtig realisieren, was gerade vor ein paar Sekunden passiert war und dennoch wurde sie von Dave ebenso sehr wie Alex in die Realität zurückgeholt.
„Glaube mir, es ist sogar sehr wichtig. Der Bürgermeister ist da. Du weißt, wir müssen zu ihm. Die ganze versammelte Mannschaft.“
Alex seufzte laut auf und wandte seinen Blick kurzzeitig zu dem blonden Mann hinüber.
„Na schön, ich bin gleich da.“

Dave entfernte sich ein Stück von Alex und Stevie und lehnte sich wartend gegen die Theke. Er grinste. Das war ja mal wieder typisch Alex Ryan, der Aufreißer. Es hätte ihn auch gewundert, wäre Alex nicht in Gesellschaft einer bildhübschen Frau gewesen.
„Entschuldige, aber das gehört zum Job. Immer zur Stelle zu sein, wenn hoher Besuch unter dem Publikum ist“, sagte Alex und seufzte. Er nahm sich Stevies Hand und legte sie in Seine. „Ich verspreche dir, es wird nicht lange dauern.“
„Schon gut. Ich kenn das von meinem Job. Da ist es ja nicht anders“, antwortete Stevie ihm und lächelte. Alex fragte sich, was Stevie wohl arbeitete, wenn sie ebenfalls immer auf Bereitschaft sein müsste. Diese Frage würde er ihr unmittelbar stellen, wenn er wieder bei ihr ist, entschloss Alex sich. Er beugte sich etwas zu Stevie herüber und drückte ihr einen federleichten Kuss auf die Lippen.
„Merk dir, wo wir aufgehört haben. Ich bin gleich wieder da“, flüsterte Alex und erhob sich von seinem Barhocker. Er zwinkerte Stevie noch einmal zu und verschwand dann in der Menschenmenge.
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#127

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The Chippendales ~ Der nackte Wahnsinn .||. Chapter 10
Stevie atmete einmal tief durch und schloss dabei kurzzeitig die Augen. Es schien ihr alles, wie in einem wunderschönen Traum und sie betete, dass sie in nächster Zeit nicht aufwachen würde. Doch da war sie schon die freudig tönende Stimme von Grace, die immer wieder ihren Namen rief.
„Aufwachen, Schlafmütze“, rief Grace der Freundin ins Ohr.
„Nur noch fünf Minuten“, murmelte Stevie und machte keine Anstalten, ihre Augen zu öffnen. Stevie seufzte. Hatte sie sich doch gedacht, es sei alles nur ein Traum. Die beiden Freundinnen sahen sich amüsiert an, schüttelten mit dem Kopf und kicherten hinter vorgehaltener Hand.
„Stevie!“ Grace rüttelte die Rothaarige an den Schultern, sodass diese ihre Augen öffnen musste. Doch zu Stevies Erstaunen befand sie sich nicht in einem weichen, kuschligen Bett, sondern tatsächlich in der kleinen Bar mitten in New York. Also war es ja doch kein Traum gewesen. Sie räusperte sich kurz und schnappte sich wieder ihr Glas, um es zu leeren. Wahrscheinlich müsste sie nun erklären, wieso sie die Augen geschlossen hatte.

„Ich wollte den bisherigen Abend nur mal Revue passieren lassen, also kein Grund, sich lustig zu machen, klar?“
Grace und Claire hoben abwehrend die Hände in die Luft und setzten sich eine nach der Anderen mit an die Theke.
„Hatte auch niemand vor. Aber wo ist er denn, dein Traumprinz?“, fragte die Blondine grinsend.
„Ähm...er hat Verpflichtungen. Der Bürgermeister ist anwesend. Es ist wohl wichtig, wenn sie als versammelte Mannschaft auftreten und ihn begrüßen“, gab Stevie verwirrt zur Antwort.
„Ah ok. Und? Wie läuft es so?“, fragte Claire und grinste.
„Gut“, gab Stevie knapp zurück und zuckte mit den Schultern.

Was sollte sie auch anderes sagen. Es lief ja wirklich gut, auch wenn sie anfangs eher skeptisch war, was diese Sache mit dem Speeddating anging. Aber mit der Zeit schien Stevie Gefallen daran gefunden zu haben und es machte wirklich Spaß, zumal sie so jede Menge Zeit mit Alex verbringen konnte, ohne dass es aufdringlich wirkte.
„Nur gut oder gut gut?“, wollte Claire wissen und zwinkerte der Freundin zu.
„Was liegt heute noch so an?“ Stevie versuchte, so schnell wie möglich von sich abzulenken.

Sie wollte den beiden Freundinnen nichts von dem Kuss offenbaren und schon gar nicht, wie sehr sie ihn genossen hatte. Claire und Grace würden sie nur weiter ausfragen und sich vermutlich auch noch lustig über sie machen und darauf konnte die Rothaarige gut und gerne verzichten. Zumal sie ja selbst noch nicht so wirklich wusste, wie sie damit umgehen sollte.
„Weiß nicht. Dave und Marcus hatten den Vorschlag gemacht, dass wir ja noch woanders hingehen könnten. Irgendwo, wo sie nicht die ganze Zeit über von anderen Frauen belagert und angebaggert werden.“ Grace rollte mit den Augen. Sie wusste selbst, dass es sich nicht vermeiden ließ, aber dennoch wünschte sie sich einen Ort, an dem es nicht so viele Frauen um sie herum gab, die sie mit neidischen Blicken angifteten.
„Wir könnten ja zu sechst noch etwas umherziehen und das Nachtleben von New York ein wenig unter die Lupe nehmen“, pflichtete Claire ihrer Freundin bei und beide blickten sie gespannt zu der Rothaarigen hinüber.
„Uhm... ohne mich. Ich bin nicht in der Stimmung.“
„Du bist nicht in der Stimmung?“ Erstaunt blickte Claire mit geweiteten Augen auf ihre Freundin und schüttelte mit dem Kopf.
„Ähm... ja, ich bin müde und Kopfschmerzen habe ich auch. Ich geh dann lieber wieder zurück ins Hotel und lege mich schlafen.“
„Ach komm schon, Stevie. Sei kein Spielverderber, es ist dein Geburtstag. Du hast noch nie so früh schlappgemacht an solch einem Tag“, bettelte Claire und klimperte dabei mit den Wimpern. Ein Versuch war es wert, auch wenn sie wusste, dass Stevie sich nicht breitschlagen ließ. Hatte die Freundin einmal eine Entscheidung getroffen, so war sie nur schwer wieder vom Gegenteil zu überzeugen.
„Du darfst bei der ganzen Sache aber nicht vergessen, dass sie da noch nicht die dreißiger Marke geknackt hatte, Claire“, warf Grace mit ein und erntete sofort einen bösen Blick von der Rothaarigen.
„Das gibt dir echt den richtigen Kick, was Grace? Aber ich habe auch was im Petto, womit ich dich aufziehen kann“, gab Stevie giftig zurück. Die Augen von Grace weiteten sich augenblicklich. Ihr war nicht bewusst, wie sie die Andeutung der Freundin deuten sollte.
„Was genau meinst du? Die Sache mit den grauen Haaren hatten wir schon und sie ist veraltet, Schnuckelchen.“
„Wehe Stevie! Ich rede kein Wort mehr mit dir, wenn du mich verrätst“, mischte Claire sich ein und hob dabei warnend den Zeigefinger ihrer rechten Hand in die Höhe.
„Gott Claire, das ist nun schon so lange her.“ Stevie verdrehte die Augen. „Glaubst du, es interessiert irgendjemanden, ob du Boxershorts trägst, oder Reizwäsche?“

Claire schnappte nach Luft, während Grace etwas verwirrt von einer Freundin zur anderen blickte. Im ersten Moment verstand sie nicht so genau, worauf beide hinaus wollten. Doch es dauerte meist nicht lange, bis es Klick machte. Und diese Sache konnte sie einfach nicht vergessen. Ihr kam es so vor, als hätte sie Claire das Versprechen erst gestern abgenommen. Doch in der Realität war das schon Jahre her. Das rief ihr nur wieder einmal mehr ins Bewusstsein, wie sehr sie schon gealtert waren.

„Boah Claire, sag nicht, du hast es Stevie erzählt?“ Grace blickte geschockt auf die dunkelhaarige Freundin und begann kräftig mit dem Kopf zu schütteln. „Das hätte ich von dir am allerwenigsten erwartet. Du, die immer ehrlich, aufrichtig und verschwiegen ist. Ich dachte echt, du nimmst das Geheimnis mit ins Grab.“ Auf den Schock musste Grace erst mal einen kräftigen Schluck von ihrem frischbestellten Bier nehmen.
„Ach komm schon Grace, sei nicht beleidigt. Du hast doch nicht wirklich angenommen, dass Claire auf ewig ihren Mund hält. Aber stolz kannst du auf sie sein, es hat immerhin fast fünfzehn Jahre gedauert, bis sie ihr Schweigen gebrochen hat“, kicherte Stevie.
„Und du musst es auch direkt ausplaudern. Na vielen Dank auch, Stephanie Hall“, zischte Claire aus zusammengepressten Lippen hervor. Stevie hatte dem nur ein Kichern zu erwidern. Manchmal benahmen sich die drei Frauen tatsächlich wie Teenager, zurückversetzt in ihre High-School-Zeit.
„Ich versteh ohnehin nicht, wieso gerade du dich hast erpressen lassen und dann auch noch mit sowas.“ Stevie schüttelte mit dem Kopf.
„Tja, das kann nur diejenige von sich geben, die eine Schwäche für Typen wie Joshua Madigan hatte.“ Grace hielt sich eine Hand vor den Mund, konnte jedoch ihr Lachen nicht mehr lange zurückhalten.
„Tja, wenigstens habe ich meine Unschuld beim Küssen bis zum College wahren können“, konterte Stevie und streckte trotzig ihre Nase leicht in die Höhe.

Grace brach nun tatsächlich in schallendes Gelächter aus. Als sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte, blickte sie zu ihren Freundinnen hinüber. Sie konnte jedoch das Grinsen nicht ganz aus ihrem Gesicht verschwinden lassen.
„Nicht nur das“, murmelte sie und sofort wanderten ihre Gedanken wieder fünfzehn Jahre zurück.

Es war eine verrückte und wilde Zeit gewesen. Sie war wild und verrückt gewesen. In dieser Zeit hatte sie einiges erlebt und ist eben mit der Menge mit geschwommen. Jedes Mädchen wollte unbedingt einen Jungen küssen und noch einiges mehr. Gut, es gab auch Ausnahmen. Stevie war eine von den Ausnahmen. Vor fünfzehn Jahren war das für Grace unverständlich gewesen, heute jedoch verstand sie ihre Freundin besser denn je in dieser Beziehung. Ihr ist dadurch eine Menge erspart geblieben. Stevie musste sich nicht mit den Typen rumplagen, die sich verletzt und hintergangen fühlten, weil sie nach dem ersten Mal oder gar dem ersten Kuss in den Wind geschossen worden waren. Sie hatte sich ihre Freunde stets genauestens ausgesucht. Auch wenn sie nicht immer wirklich nach Grace´ Geschmack gewesen sind. So hatte Stevie jedoch nicht allzu häufig in Liebeskummer festgesteckt, wie sie selbst und auch viele andere Mädchen der Schule. Die rothaarige Freundin war da eher in der Bibliothek oder der Schülerzeitung anzutreffen, als in irgendwelchen Ecken des Schulflures oder an versteckten Orten, wie etwa unter der Zuschauertribüne auf dem Sportplatz des Schulgeländes.

Da Stevie keine Anstalten machte, noch weiter auf die Bemerkung der Blondine einzugehen, ließ Grace es so stehen und sprach nicht weiter darüber. Es war auch schon eine ewiglange Zeit her und seitdem hatte sich einiges in ihrer aller Leben geändert. Aber die Freundschaft war über die Jahre hin weg immer geblieben, wenn die Freundinnen nicht sogar noch enger zusammengewachsen waren.
„Du, Stevie, ist das nicht dein Alex da drüben?“ Grace tippte der Freundin auf die Schulter und zeigte in die Richtung, in der Alex mit einer Brünetten stand.
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