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Dianchen
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Joined: Mon Dec 01, 2014 1:41 pm
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#37

Post by Dianchen »

Autor: Dianchen
Hauptcharaktere: Stevie/(Alex)
Inhalt: Ich möchte eigentlich nicht zu viel verraten, nur so viel, dass es nicht einfach für Steves ist, über Alex hinweg zu kommen...
Spoiler: Nein
Chapter: 1
Geschrieben: September 2008
Disclaimer: Alle MLT Charaktere sind Eigentum von Nine Network, The South Australien Film Corporation and Millenium Televison. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.

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Stevie wachte an einem schwarzen Morgen irgendwo im Nichts auf und bemerkte so einen komischen, noch nie da gewesenen, Schmerz. Dass sie Alex´ Kind unter dem Herzen trug und dieses nun, wenn auch zu früh, aus dem dunklen Kämmerchen heraus wollte, bemerkte sie gar nicht erst. Das war auch nicht der Schmerz, den sie spürte. Das Leid und der Schmerz, der sie seit dem vergangenen Tage überschattet und vollkommenen Besitz von ihr ergriffen hatte, war weder in Worte zu fassen, noch schien er jemals wieder zu verschwinden. Dieser Schmerz saß tief und hatte sich in ihrem Herzen fest eingebrannt, wo kurz vorher noch die Sehnsucht rief. Stevie war leer, ausgebrannt und sie hatte jegliches Leben verloren. Irgendwie schien die Zeit an ihr vorbei zu ziehen, ohne dass es einen Sinn ergab. Nichts ergab mehr einen Sinn. Es ergab keinen Sinn das Kind, welches sie unter dem Herzen trug, zur Welt zu bringen. Es ergab keinen Sinn weiter für die Farm zu kämpfen. Es ergab keinen Sinn sich an Dingen zu erfreuen, die die Menschen glücklich machten, es würde ja doch nicht für immer und ewig halten. Ihr ganzes Leben ergab keinen Sinn mehr. Für nichts auf der Welt lohnte es sich weder weiter zu kämpfen, noch weiter zu leben. Stevie war mit Alex gestorben genau in dem Moment, als er für immer die Augen schloss. Ihr Herz und ihr Puls schlugen nur noch, weil es das Schicksal nicht anders wollte und sie keine andere Wahl hatte.

Die Minuten und Stunden vergingen und Stevie wusste nicht wie viel Zeit verging, bis Moira und Taylor auf sie zukamen. Sie nahm es eher nur wahr, als dass sie es wirklich realisierte. Stevie befand sich nicht mehr auf dieser Welt, die ihr so grausam und gemein, wie ein schrecklicher und nie endender Alptraum, vorkam. Nein, sie befand sich in einer Sphäre, in der es leichter und erträglicher sein sollte den Schmerz, das Leid und die Trauer zu ertragen. Überwinden und Bewältigen, sowie Glück, Liebe und Freude, diese Worte kannte sie nicht mehr. Sie waren verschwunden und erloschen, so als ob sie niemals existiert hätten.

Wie durch einen Schleier vernahm sie die Worte von Moira, dass ihre Fruchtblase geplatzt sei und ihr Baby nun das Licht der Welt erblicken möchte. Stevie wehrte sich mit allen Mitteln gegen dieses bevorstehende Ereignis, das im Grunde und in dem Leben einer Frau das Schönste und Aufregendste darstellen sollte. Nur für sie war es die reinste Qual. Sie wollte dieses Baby nicht mehr. Sie hatte Angst davor dem Jungen das Leben und die grausame, quälende Welt, in der es eh nur Kummer, Schmerz und Leid gab, zu zeigen. Sie hatte Angst davor dieses Kind anzusehen und ihm in die Augen zu schauen, um dann wieder und wieder daran erinnert zu werden, wer der Vater war.
Doch so sehr Stevie sich auch dagegen wehrte, sie konnte es nicht aufhalten. Das Baby kam. Es war der Lauf der Dinge. Die Welt drehte sich weiter, ob sie es wollte oder nicht. Stevie hatte einen wunderschönen Jungen zur Welt gebracht, aber sie konnte sich nicht über ihn freuen.
Moira, die alles dafür getan hatte, dass Stevie sich nicht mehr dagegen wehrte und ihr half das Baby zu gebären, sah sie voller Freude und mit Tränen in den Augen an und wollte der jungen Mutter das Baby überreichen, während sie ihr sagte, was für ein hübscher kleiner Junge es war. Doch Stevie wandte ihren Kopf von ihm ab. Zu tief saßen der Schmerz und die Sehnsucht danach, dass Alex jetzt bei ihr sein würde und ihr ihren gemeinsamen Sohn in die Arme legen würde. Aber Alex war nicht da, er würde nie mehr zurückkommen, nie würde er die ersten Schritte und die ersten Worte seines Sohnes sehen und hören. Nie würde er seinem Sohn das Reiten und das Fußballspielen beibringen können. Er konnte ihn ja nicht einmal in die Arme nehmen und ihn voller Stolz anlächeln.
Wie sollte Stevie es denn selbst tun? Sie hatte nicht das Recht dazu. Alex, den sie über alles geliebt hatte, mit dem sie alt und grau werden wollte, konnte nichts von alledem tun.
Wieso also sollte sie, die Mutter des kleinen Jungen, das tun dürfen? Stevie empfand dies als nicht richtig, als Ungerechtigkeit. Selbst Stunden nachdem das Baby auf die Welt kam und es schon dunkel war, konnte Stevie sich noch immer nicht an den Gedanken gewöhnen, dass es da war. Sie hatte noch nicht einmal einen Namen gefunden. Das und viele andere Dinge, die es noch zu erledigen gab, wollte sie gemeinsam mit Alex machen. Doch nun ging das nicht mehr. Tränen rannen ihr über das Gesicht und immer wieder schrie sie in den so klaren Sternenhimmel:
„Warum? Warum nur hast du mich alleine gelassen?“

Stevie weinte und schluchzte so laut, dass sie noch nicht einmal wahrnahm, wie Jemand auf sie zu gelaufen kam. Erst durch ein Knistern und Knacksen wurde sie fürchterlich und schreckhaft aus ihrem Weinen gerissen. Dieses Geräusch, sie hasste es. Es rüttelte nur wieder die Erinnerungen an diese letzten schrecklichen Minuten wach, die sie, seit der vergangenen Nacht und des vergangenen Tages, nicht mehr los zu lassen schienen. Stevie hielt sich die Ohren zu, in der Hoffnung das Geräusch und die Erinnerungen würden so wieder verschwinden. Doch dies taten sie nicht. Erst, als sie im Dunkel der Nacht eine Person erkennen konnte, dessen Silhouette groß und markant war, ließ sie für einen kurzen Moment lächeln. Stevie glaubte aus ihrem Albtraum erwacht zu sein und bildete sich ein, dass Alex direkt auf sie zukam.
„Alex…“, entwich es ihr voller Freue und Euphorie. Sie stand auf und rannte auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Die Stimme jedoch brachte ihr die schmerzliche Gewissheit, dass es nicht Alex war, sondern Marcus.
„Hey…“, sagte er mit einem sanften, traurigen Unterton und einem Zittern in der Stimme. Stevie entschuldigte sich enttäuscht für den Überfall und die Verwechslung und sank wieder zu Boden.
„Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen, Stevie.“, er machte eine kleine Pause und sah die Frau seines Bruders traurig an.
Genauso, wie alle Anderen und doch nicht minder wie sie, litt er mit ihr. Auch Marcus hatte einen geliebten Menschen und Bruder verloren und auch für ihn schien es nicht real zu sein. Doch musste er stark sein, stark für seinen Neffen und vor allem stark für Stevie. Er würde immer für sie da und stark sein, egal wie schlecht es ihm ging. Wenn er seinen Bruder schon nicht für sie zurückholen könnte, so wollte er ihr wenigstens beistehen in dieser, für alle, so schwierigen Zeit.
Marcus reichte Stevie die Kamera, mit der Alex die letzten, glücklichen Minuten des lang ersehnten Wiedersehens festgehalten hatte.

„Er wird immer bei dir sein und über dich und den Kleinen wachen.“, sagte er mit Tränen in den Augen und stand wieder auf, um zurück zu den Anderen zu gehen.
Stevie nahm die Kamera in ihre Hände und drückte sie fest an ihre Brust und fuhr sanft mit dem Zeigefinger die Konturen nach.
„Marcus?“, rief sie ihm schließlich hinterher, „Würdest du es mit mir zusammen ansehen?“
Er kehrte um und setzte sich wieder zu Stevie. Gemeinsam sahen sie sich das Video an, wieder fing Stevie an zu weinen und hielt sich ungläubig darüber, was sie sah, die Hand vor den Mund. Marcus nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Auch er konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Auf dem Video war Alex zusehen, wie er sich bei seinem Sohn entschuldigt und sich verabschiedet.
„Du hast noch gar nicht erwähnt, wie der kleine Mann heißen wird.“, sagte Marcus nach einem kurzen schweigendem Moment, „Aber das ist jetzt auch nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist, dass du ihn als deinen Sohn, den gemeinsamen Sohn zweier Menschen, die sich ehrlich, aufrichtig und über alles geliebt haben, akzeptierst. Er braucht dich mehr als alles andere auf der Welt, genau, wie du ihn brauchst. Du wirst sehen, er wird dir helfen mit Alex´ Tod zu Recht zukommen.“, Marcus machte eine kleine Pause und atmete ein Mal tief durch, ehe er weiter sprach.
„Sieh ihn dir doch wenigstens für den Anfang ein Mal an.“, fand er zum Abschluss die passenden Worte und stand auf.
Marcus reichte Stevie die Hand und zog sie auf die Beine. Gemeinsam gingen sie auf die Veranda, wo Taylor, Grace und Moira, die den kleinen Jungen im Arm hielt und ihn hin und her schaukelte, saßen. Sie stand auf und hielt Stevie ihren Sohn entgegen. Mit zitternden Händen nahm diese ihn an sich und fuhr mit dem Finger über die winzige Stirn, die kleine Nase und den süßen Mund. Alles an diesem kleinen Wesen erinnerte Stevie an Alex und doch klammerte sie sich an die Hoffnung und die beruhigenden Worte von Marcus, dass der Kleine ihr über die schwere Zeit hinweg helfen würde. In diesem Moment war ihr klar geworden, wie sie ihren Sohn nennen würde.
Alexander…
~~~ The End ~~~
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